3. August 2019

E-Scooter auf dem Neckardamm verboten

Gestern kam mir der erste E-Scooter auf dem Neckardamm entgegen. Darauf stand eine Frau. Ich kam ins Grübeln. Dürfen E-Scooter auf dem Neckardamm fahren? 

Der Weg zwischen Rosensteinbunker und Hofener Straße ist nämlich ein Gehweg, der für Fahrräder freigegeben ist. Und auf solchen Gehwegen dürfen E-Scooter nicht fahren. Sie sind ja keine Fahrräder. Sie sind auch, anders als Fahrräder, Fahrzeuge, die ohne Muskelkraft fahren und darum ein Versicherungskennzeichen haben müssen.

Ausnahme derzeit und offensichtlich von der Stadt geduldet sind die Segways, die hier regelmäßig mit Gruppenausflüglern unterwegs sind. Aber eigentlich dürfen weder sie noch andere Mikro-Verkehrsmittel mit Elektroantrieb hier fahren. Die auf dem Foto steuern auf die Brücke zu, die auch Fußgängerbereich ist und nur für Radler/innen freigeben.



Allerdings ist auch vielen Radfahrenden nicht klar, dass sie auf diesem Spazierweg nur Gäste sind und Schrittgeschwindigkeit fahren müssen, zumindest aber nicht im Rekordtempo an Fußgänger/innen vorbeirauschen dürfen. Leider ist der Neckardamm aber eben auch eine der Hauptverbindungen von Cannstatt und Hofen und allen Zielen auf der Cannstatter Seite des Neckars. Die parallelen Straßen sind für den Radverkehr nicht eingerichtet. Man kann da durchaus radeln, wird aber von ungeduldigen Autofahrenden bedrängt und landet an vielen roten Ampeln.

Da auch alle E-Scooter-Fahrer sich nicht klar machen werden, dass sie auf dem Damm nicht fahren dürfen, werden wir dort eine Zunahme des rollenden Verkehrs haben. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und wie die Stadt das einfangen will. Oder ob sie noch ein Schild "E-Scooter frei" aufhängt. Mir tun die Fußgänger/innen echt leid. Und ich hoffe, dass wir Radfahrenden eine Radinfrastruktur auf den parallelen Straßen bekommen, spätestens, wenn der Rosensteintunnel für Autos fertig ist und das Gebiet verkehrsberuhigt wird.


11 Kommentare:

  1. Lieber Pils als Radler3. August 2019 um 06:53

    Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    1. Deine allgemeine Beschimpfung ist hier fehl am Platz. Wir bemühen uns um Verständnis und Lösungen. Bitte bemühe du dich um einen freundlichen Ton.

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    2. In den S-Bahnen-Wagen gibt es ausgewiesene Fahrradstellplätze und da stören die Räder viel weniger als z.B. im Einstiegsbereich. Daher finde ich es sinnvoll, dort sitzende Menschen zu bitten, sich woanders hinzusetzen. Klar, sie könnten die Piktogramme auch selbst lesen. Oder soll die Ansage noch ergänzt werden? "S2 nach Schorndorf. Nächster Halt: Stadtmitte, next station: Stadtmitte, Ausstieg in Fahrrichtung rechts, doors will open on the right. Bitte lassen Sie
      die Sitzplätze an den Stellplätzen für Fahrräder, Kinderwägen und Rollstühlen möglichst frei oder räumen sie diese auch Anforderung." Wäre das besser?

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    3. Christine warum löscht du diesen Troll-Kommentar nicht gleich?

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    4. Habe ihn inzwischen gelöscht. Manchmal denke ich, ich will mir ja auch nicht vorwerfen lassen, ich würde jede Kritik sofort löschen. Beschimpfungen sind zwar keine Kritik, aber die Leute glauben das.

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  2. Der Neckardamm ist sogar zu schmal, wenn er nur für Fußgänger gedacht wäre. Das Radfahrer dort fahren dürfen und Radfahrer dies auch häufig tun (obwohl es sich furchtbar fährt), ist im Interesse der Stadt. Die erspart es sich so, Gedanken über faire Flächenverteilung zu machen.

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    1. Dömme sind halt so brei oder schmal wie sie sind. Ich finde den Damm nicht zu schmal für Fußgänger/innen. Und seltsamerweise kommen Radler/innen da immer auch irgendwie durch. Ich beobachte, dass es kaum Konflikte gibt. Allerdings sehe ich auch, dass etliche, vor allem Berufspenlder/innen, viel zu schnell unterwegs sind. Wenn der Rosensteintunnel für Autos fertig ist, soll das Gebiet Badstraße und folgende Straßen ja verkehrsberuhigt werden. Dann muss da ein anstädnige Fahrradinfrastruktur hin. Allerdings weiß ich auch, dass Radler/innen Grünstrecken bevorzugen, wo sie nie an Ampeln warten müssen. Mal ehrlich, Michael, wie würdest du das Problem lösen?

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    2. Verursacherprinzip: Radfahrer und Fußgänger brauchen keine Ampel, folgerichtig wären für sie eine grüne Welle und lange Grünzeiten. Gefährderprinzip: Kann der Gefährder eine bestimmte Gefahrenhöhe nicht ausschließen, so wird er ausgeschlossen. Säßen im Stuttgarter Ämtern mehr kluge Köpfe, gäbe es z.B. keine 4 spurige Pragstraße, sondern nur eine Zweispurige. Und der übrige Platz? Für Alles-ausser KFZ.

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    1. Völlig richtig. Ist inzwischen auch korrigiert. Manchmal regiert bei mir dann doch meine Legasthenie und ich schreibe gedankenlos bestimmte Buchstabenhaufen, die so ähnlich klingen wie das Original.

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  4. Ich glaube, hier gibt es einen besonders eklatanten Widerspruch zwischen Gesetzgebung und subjektiver Empfindung. Für erstere ist ein e-scooter quasi ein besonders kleines Auto. Das fühlt sich aber anders an, wen man drauf steht. Ich habs bisher nur einmal aus Neugier ausprobiert, aber man kommt sich verrückt vor, damit auf der Straße zu fahren, ganz besonders natürlich, wenn das Teil bergauf in Schrittgeschwindigkeit vor sich hin eiert. Man fühlt sich eher an wie ein Fußgänger mit Unterstützung, und so benehmen sich dann eben auch die Leute. Gehwege, Parks, alles wird befahren, weil es sich "adäquat" anfühlt. Ich will das nicht pauschal verurteilen, aber ich bin gespannt, wie sich die Lage da in Zukunft entwickelt.

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