14. Oktober 2019

Wenn es schwierig wird, endet der Radstreifen

Deutsche Taktlosigkeit, schreibt Burkhard auf Twitter und zeigt dabei dieses Foto von Lindau. Warum eigentlich enden unsere Radfahrstreifen immer vor Kreisverkehren? 

Das sei eine Kapitulation vor jeder ambitionieren Knotenpunktgestaltung und erzeuge Unsicherheit. Kein Wunder, dass manche Radler/innen auf den Gehweg ausweichen. Ja, das habe ich auch schon bemängelt und vom Amt zur Antwort bekommen, man dürfe in Deutschland Radfahrstreifen nicht in einen Kreisverkehr hinein und (möglichst mittig) durch in hindurch führen, wie man das in den Niederlanden macht.

Diese Taktlosigkeit ist in den ERA festgehalten, den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen von 2010, Stand 2016. Entscheidend, wenn man das so macht: Die Fahrbahn muss so schmal werden, dass der Autofahrende einen Radfahrer, der vor ihm auf die Fahrahn eingefädelt hat, nicht mehr überholen kann. Und darum macht man das auch so: Radfahrer/in und Autofahrer/in dürfen auf keinen Fall gleichzeitig und nebeneinander in eine Kreisverkehr einfahren. Dann nämlich besteht akut Gefahr, dass der Autofahrer vor lauter Stress, den Radfahrer rechts neben sich nicht mehr wahrnimmt und beim Einbiegen umnietet.  

Ohnehin sind Kreisverkehre hypergefährlich für alle Radfahrenden, die ihn am rechten Fahrbahnrand umrunden wollen. Sie werden hundert Pro von einem Autofahrer umgefahren, der rausfahren will. Für Autofahrende sieht es immer so aus, als wolle der Radler auch rausfahren, auch wenn der eigentlich noch weiter herum radeln möchte. Genau dann kommt es im besten Fall nur zu einem irre Gehupe und Gestigkulieren, im schlimmsten zu einer Kollision und schweren Verletzungen für den Radler. Wie die Fahrlinie aussehen sollte, veranschaulicht die Radspannerei in diesem Artikel mit einem schönen Bild. (In Stuttgart ist die erste E-Scooterin im Kreisverkehr Olgastraße/Wilhelmstraße umgefahren worden, höchstwahrscheinlich, weil sie außen am Rand drum herum fuhr; auch E-Scooter-Fahrer/innen müssen schnell lernen, sich im Kreisel den Platz zu nehmen, damit kein Auto an ihnen vorbeikommt.)

Kreisverkehre, auf denen Radfahrer fahren, müssen eine so schmale Fahrbahn haben, dass ein Autofahrer den Radler unter keinen Umständen im Kreisverkehr überholen kann.

Das ist in Stuttgart oft nicht der Fall. Weder Zufahrten noch Kreisel sind schmal genug.
 
So sind  beispielsweise Zufahrt und Kreisverkehr in Möhringen an der Remrandt/Sigmaringer Straße zu breit gelassen. Kommt man die Rembrandstraße runter, fährt man auf einem Radfahrstreifen, der wie immer vor der Einfahrt endet.

Laut ERA sollte nun die Fahrbahn danach nur noch höchstens 3,50 Meter breit sein, er ist aber in der Rembrandtstraße tatsächlich fast 5 Meter breit. Das reicht einer ungeduldigen Autofahrerin (einem Fahrer) locker, sich links neben die Radlerin in die Einfahrt zu drängeln. Ich passe hier immer höllisch auf, dass kein Autofahrer in Versuchung kommt, das zu tun. Denn die Kreisfahrbahn selbst ist dann schon wieder 6 Meter breit. Da muss ich sehr links auf der Fahrbahn drum herum fahren, wenn ich verhindern will, dass eine Autofahrerin mich innen überholt, also wie in der Fotomontage sichtbar, den Kreis schneidet, um drüben wieder rauszuschießen, und dabei den (von mir reinmontierten) mittig fahrenden Radler umzufahren droht. Versuche, genau dies zu tun, erlebe ich in diesem Kreisverkehr immer wieder.  Man hat bei dieser Konstruktion als Radlerin das Gefühl, im Kreisverkehr vergessen worden zu sein. Zum Überholen verleitet übrigens auch der Kreisverkehr am Kernerplatz, der dringend umgestaltet werden müsste.

Wenn man sich die ERA-Grafik (rechts oben in der Collage) genau anschaut, sieht man, dass sich die Spur fürs Auto (von links her) verengt, während der Radstreifen gerade in die Fahrbahn hinein geführt wird. Optisch hat der Radfahrende Vorrang vor einem knapp dahinger folgenden Auto. Auf wenig befahrenen Straßen könnte das uns Radler/innen das Gefühl geben, hier doch auch mitgeplant und eben nicht vergessen worden zu sein.

Die Collage zeigt die vier Modi eines Kreisverkehrs aus den ERA. Links oben ein ganz kleiner, ohne Radstreifen. Leider sind in Stuttgart auch solche Kreisverkehre meist mit zu breiten Zufahrten organsisiert. Rechts oben das, was ich gerade besprochen habe, links unten werden Radfahrende wie auf einem Gehweg außen herum geführt mit Vorrang an den Ein- und Ausfahrten. Und rechts unten ist zu sehen, wie ein Kreisel außerorts greführt werden soll, wo die Radfahrenden jeweils an den Ein- und Ausfashrten ein Vorfahrt-Achten-Schild stehen haben.
In Wangen im Allgäu ist ein Kreisverkehr mit parallelen Radwegen so organisiert (Foto).

Das ist also die deutsche Taktlosigkeit den Radfahrenden gegenüber. Da wurde ohne Zweifel viel gegrübelt und dann ein Kompromiss gefunden, der die Konflikte nicht beseitigt, sondern heraufbeschwört. Wenn dann auch die Maßgaben zur Fahrbahnbreite überschritten werden, wird es vollends problematisch. Das eignet sich dann nur noch für die routinierten Radler/innen, nicht für Besorgte und nicht für Jugendliche.


Randbemerkung: Diese Radspur, die zum Kreisverkehr an der Brücke zur Insel Lindau hinführt, ist übrigens Teil einer neuen und groß angelegten Auto- und Radinfrastruktur, mit der man, die Bahnlinie unterqueren kann, die in Lindau sonst den Verkehr immer wieder für Minuten vollständig lahmlegt. Die Radwege werden dabei auf halber Höhe geführt, Radfahrende müssen also nicht so weit runter wie die Autos und dann wieder hochächzen. Davon hat ein beherzter Fahrradeauftragter die Stadt überzeugt. Mir gefällt das eigentlich.

Bis zu dieser Stelle, die man ganz oben im Foto von Burkhard sieht, geht diese Radinfrastriuktur, dann endet sie kurz vor dem Kreisel. Ich bin diese Strecke immer mal wieder mit dem Auto gefahren, wenn ich zum Ruderclub Lindau wollte. Meine größte Sorge ist hier, einen Radler zu übersehen. Man achtet ja an der Einfahrt im Kreisverkehr auf vieles, es kommen viele Autos und viele Radler, dann ist frei, und ich möchte rechts rein und gleich wieder rechts rausfahren. Ich gucke mich dann drei Mal nach rechts hinten um, voller Angst, dass ein Radler sich, während ich warte, zwischen mir und dem Bordstein nach vorn geschoben hat und in meinem toten Winkel steht, womöglich gleichzeitig mit mir startet. Denn so schmal ist die Fahrbahn eben auch nicht, dass das unmöglich wäre. Meine Autoperspektive an dieser Stelle zeigt ebenfalls: Diese Lösung ist für keinen von beiden angenehm, sie erzeugt Stress beim Autofahrer und beim Radfahrer, weil sie eine unüberscihtliche Stelle noch unübersichtlicher macht und ein Unfallrisiko birgt.

Richtig wäre: Die Radspur in den Kreisverkehr hinein fortsetzen und dann in der Mitte der Kreisbahn um ihn herum führen, mit Zu- und Abfahrten für den Radfahrenden (siehe auch Foto hier in diesem Blogartikel.)





12 Kommentare:

  1. Zum Warten an Kreisverkehren: wir können als Radler viel zur Entspannung beitragen, wenn wir uns eindeutig ins Blickfeld von Autofahrern stellen. Also nicht rechts hinten neben das Auto.

    Wenn ich an eine Autoschlange komme (egal ob Kreisverkehr, Ampel, Kreuzung) fahre ich bis maximal hinter das erste Auto. Wenn das losfährt, kann ich in Ruhe beobachten, was passiert. Der zweite Autofahrer hinter mir kann mich auch gut sehen.

    Wenn nur ein Auto wartet, stelle ich mittig dahinter. Dann bin ich sowohl im Rückspiegel des Vorderen als auch für den nachfolgenden Verkehr sehr gut sichtbar.

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  2. Dieser Tweet ist für mich ein weiteres Paradebeispiel dafür, warum ich diesen Stork für eine totale Fehlbesetzung als Bundesvorsitzenden des ADFC halte. Und warum ich diesen ADFC auch in keinster Weise mehr ernst nehmen kann. Ja, das geht sogar als regelrechte Realsatire durch...

    Dabei enstehen solche "Probleme" einzig und allein durch den Scheiß, der überall gefordert wird: "mehr Platz fürs Rad" - also durch benutzungspflichtige, schmale Ghettos - pardon: Streifchen und abgesetzte Wegelchen. Auf denen permanent grade "ängstliche" (aber sich sicher wähnende...) Radfahrer und Kinder zu Tode kommen, weil sie von Rechtsabbiegern über den Haufen gefahren werden. Gesonderte Führungen an Kreisverkehren sind in dieser Hinsicht besonders pervers - das hält aber auch seltsame Leute wie den Typen aus Darmstadt nicht davon ab, sowas pausenlos mittels aufwändiger Grafiken (wer sponsert das eigentlich?) zu propagandieren.

    "Taktlos" finde ich es eher, nach diesen tödlichen Unfällen auch noch mehr dieser Sch...e zu fordern, anstatt endlich die (ja von der Automobolindustrie mühsam einindoktrinierte) Fahrbahnparanoia zu bekämpfen. "Wir brauchen endlich sichere Radwege" heißt es dann. Was für ein Blödsinn. Sichere Radwege sind ein Oxymoron! Es gibt verdammt nochmal in städtischen Verkehr keine "sicheren Radwege", weil die überwiegende Zahl schwerer Unfälle im Quer- und nicht im Längsverkehr passiert! Und es wird auch daher nie "sichere Radwege" geben. Wer das nicht verstehen kann oder will und damit vor allem genau die Klientel wissentlich in den Abbiege-Tod schickt, nur um den Radverkehrsanteil zu steigern (auch ausblendend, dass hier bestenfalls Fußgänger oder ÖPNV-Nutzer, aber nicht Autofahrer umsteigen), den halte ich für das schwerwiegendere Problem...!

    Fahrräder sind Fahrzeuge und gehören auf die Fahrbahn. Denn da sind sie nachweislich am sichersten. Die (oft genug tödlichen) Probleme beginnen erst mit den Extrawürsten, die man ja angeblich brauche. Auch vor und in Kreisverkehren sowie an den entsprechenden Engstellen. Hier müsste man meiner Ansicht nach auch ausdrücklich das Rechtsfahrgebot aufheben. Aber wie soll das passieren? Bei einem "Fahrradclub", der das Rad selbst auf alle Ewigkeit als Ra(n)dverkehrsmittel sieht?

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    1. Ich frage mich, warum du in dein Gedankegebäude nicht auch den Gedanken einbauen kannst, dass die Idee, dass alle zwischen Autos radeln, nur für ungefähr 1 bis 2 Prozent der Radfahrenden attraktiv ist. Für die restlichen 6 Prozent, die auch radeln ist es das nicht. Und für die 60 Prozent, die man fürs Radfahren gewinnen könnte, schon gar nicht. In den Niederlanden und in Kopenhagen fahren alle entspannt und unfallarm auf vom Autoverkehr getrennten Radstraßen und Radwegen. Und bitte mäßige deinen Ton ein bisschen. Wir beschimpfen hier weder Personen noch Organisationen. Ich vermeide es, Namen zu nennen, denn hier wird niemand angeprangert. Es wäre schön, du könntest das auch tun. Dann diskutiert es sich sachlicher und offener.

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    2. Das habe ich doch eigentlich in meinem Kommentar getan? Ich sehe auch keinen Grund, meinen "Ton" zu mäßigen. Außerdem bist du es doch, die von ihren Kommentierenden ständig Namen verlangt. Warum soll ich hier in einem Kommentar zu einem Beitrag keine Namen nennen, die in diesem Beitrag vorkommen...!? Gehts noch?

      Hast du einen Beleg für deine Prozentzahlen? Und definiere "attraktiv"? Wenn "attraktiv" bedeutet, dass genau diese Leute dann auf "sicheren" Radwegen ums Leben kommen, dann sollen sie sich (im eigenen Interesse) besser ein anderes Verkehrsmittel suchen. Ja, ich begrüße es ausdrücklich jedes nicht radfahrende Kind, welches auf gefährlicher "Infrastruktur" nicht zu Tode gefahren wird...

      Hast du auch einen Beleg, wie viele der angeblichen "60 Prozent" dann tatsächlich vom Auto(!) aufs Rad umsteigen, wenn es "mehr Radwege" gäbe? Das ist doch Quark - niemand, der den Luxus von Fahrbahnen gewöhnt ist, steigt wegen benachteiligenden Hindernisparcours wie "Radwegen" aufs Fahrrad um. In meinem Umfeld gibt es diese Leute zuhauf. Wurde dann irgendwo ein Wegelchen gebaut - finden die Leute andere Ausreden, um weiter das Auto zu nutzen.

      In den Niederlanden und Kopenhagen fahren sie eben nicht "entspannt" (?) und vor allem nicht "unfallarm" auf den geheiligten Radwegen. Wobei in Kopenhagen ja sowieso die totale Idiotie zelebriert wird, wenn sich Hunderte von Radfahrern auf schmalen Wegelchen (die zu Lasten der Fußgänger gehen) stauen, während die Fahrbahnen daneben leer sind...

      Aber Bitte, ich muss hier nicht kommentieren. Wenn deutliche Kritik am Kurs des ADFC und seines Bundesvorsitzenden nicht erwünscht ist, dann lass ich es halt bleiben. Das hat ja eh keinen Wert. Lieber immer wieder künstlich empört rumheulen und weiße Geisterräder aufstellen, wenn wieder jemand auf einem Hochbordweg von einem Lkw zermalmt wird...

      Sowas nennt sich "Kognitive Dissonanz".

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    3. Alexander Müller14. Oktober 2019 um 10:37

      Hallo Dennis,

      Beispiel gefällig?

      Nehmen wir mal die Wasenstraße zwischen den Haltestellen "Wasenstraße" und "Wangen Marktplatz". Die Straße verläuft neben den Stadtbahnschienen und ist eher schmal ausgelegt. Wenn ich ganz rechts fahre, kann man mich natürlich noch regelwidrig überholen, aber dann wirds schon recht eng. Also was macht man, um sich selbst zu schützen? Man fährt in der Mitte der Fahrspur.
      Du glaubst nicht, wie oft die Autofahrer hinter mir extrem dicht auffahren. Ich höre da schon den Motor und spüre den Blick des Fahrers im Nacken und seine Ungeduld. Oft wird aus dieser geringen Entfernung auch noch gehupt. An der nächsten Ampel wird dann noch das Fenster runtergelassen und ich dumm angemacht, à la "Verpiss dich auf den Gehweg". Ich lasse mich durch solche Aktionen zwar nicht vertreiben, aber ich fühle mich gestresst. Extrem gestresst!

      Ich kann Jeden und Jede nachvollziehen, die sich das nicht antun wollen und sich eine vom Kfz-Verkehr getrennte Radverkehrswegführung wünschen.

      Viele Grüße

      Alex

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    4. Lieber DS, ich finde Kommentare gut. Ich finde es nur schrecklich, wenn Leute ihren Namen darin lesen und mit so Worten wie "das ist Scheiße" entwertet werden. Ich möchte einen respektvollen Umgang miteinander, bei aller fundamental gegenteiliger Meinung. Wenn man sich nämlich nicht über den Ton des Angriffs ärgert und in Stress gerät, weil man persönlich angegriffen wurde, dann lässt es sich leichter über das Thema selbst streiten. Ich weiß, dass du möchtest, dass alle solche Fahrbahnradler sind wie du. Aber das möchten halt viele nicht. Es gibt eine Untersuchung dazu, die ich hier in diesem Post erwähnt habe (https://dasfahrradblog.blogspot.com/2019/04/wie-kriegen-wir-die-anstlichen-aufs.html). Und nein, es werden sich nicht die 60 Prozent der Besorgten aufs Fahrrad setzen, aber wenn es von denen nur 20 Prozent sind , dann sind das auch schon sehr viele. Und wenn ich mir anschaue, wie manche Radler Umwege fahren oder über Gehwege, nur um dem Stellungskampf mit Autofahrenden aus dem Weg zu gehen, dann scheint mir ein gutes Angebot an durchgängigen Radwegen oder Radstreifen auch eines, das die, die jetzt noch zögern, auf Fahrräder bringt. Ich werde dich aber nicht überzeugen können, solange du nicht einräumst, dass es eben Leute gibt, die die Aggressivität der Autofahrenden nicht aushalten, schon gar nicht, wenn sie mit ihren Kindern auf Rädern unterwegs sind.

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    5. Sehr geehrter Alexander Müller
      Wenn an dieser Straße ein Fahrradstraßenschild stehen würde.Dies signalisieren das man dort mit dem Fahrrad fahren darf.Das würde auch zeigen das die Verwaltung zum den Radverkehr steht und würde diesen Konflikt entschärfen!Dies sollte an alle Hauptstraßen angebracht werden.Die Autofahrer denken sie haben das alleinige Recht auf der Straße zu fahren!Nur nebenbei will ich erwähnen das das Rad das einzige Verkehrsmittel ist das schon Heute CO2 neutral fährt! Das in einer Stadt wie Stuttgart die einen Grünen Oberbürgermeister und die Grünen die größte Fraktion im Stadtrat stellt und Kraftfahrstraßen mitten durch die Stadt gibt zeigt das die Grünen im Verkehrssektor die CO2 Reduktion vernachlässigen!
      Mit freundlichen Gruß
      Der Straßenradler

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  3. Jörg
    In der Collage der Kreisel sehe ich unten rechts etwas ganz schlimmes. Hier werden Grundregeln des Verkehrs gebrochen. Es wird §9 Abs 3 der StVO außer kraft gesetzt. Und es uneinheitlich. Jetzt kommt ein Landautofahrer mit Gewöhnung an rechts unten in die Stadt. Der nimmt einen gefährlich die Vorfahrt.
    Dann ist auch sehr gemein die Leute außerhalb vom Kreisel Vorfahrt gewähren zu lassen. Angenommen, ich brauche mir Befehligen und Anfahren meiner Kinder 10 Sekunden zum Überqueren der Fahrbahn. In 10 Sekunden fährt ein Auto mit 30 km/h 80 m weit. Ich kann die Fahrbahn nur queren wenn kein Fahrzeug im Kreisel und bei der nächsten Einfahrt noch 50 m weg ist.
    Das ist wirklich unfair. Besonders gegenüber langsamen Personen. Das ist das ganze Gegenteil von Rücksicht. Es ist das Recht des stärkeren. Leider gibt es diese Situation am Rand außerhalb von Stuttgart häufig. Das muss unbedingt weg.

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  4. Eine einfache Lösung gegen zu schnelles Ein/Ausfahren und Abbiegen: Aufpflastern. Autifahrern muss man es schwer machen, flott abzubiegen. In Deutschland ist es leider gerade umgekehrt. Kreuzt eine Einfahrt den Rad/Gehweg, bekommt dieser eine Bordateinkante vorgeknallt und signalisiert dem Autofahrer freie Fahrt. Diese Scheiße aus früheren Fehlplanungen gehört endlich aufs Abstellgleis.

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    1. Da sehe ich auch so. Sicherere Kreuzungen sind nur die, wo die Autofahrenden beim Abbiegen gezwungen werden, ganz langsam zu werden. Dass sich künftig Lkw-Fahrer daran halten, nur noch mit Schrittgeschwindigkeit abzubiegen, glaubt ja kein Mensch. Aber gerade für Lkw braucht es dann wieder die berühmte Schleppkurve, die es Pkw leicht macht, um die Kurve zu schießen, ohne vorher wirklich abzubremsen.

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  5. Wir werden dann zwar nicht IM Kreisverkehr umgefahren, sondern kurz DAVOR von Autofahrern, die noch unbedingt vorbeidrücken müssen.

    Wie schön... :-))

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  6. Ich vermute, das Radfahrstreifen-Ende vor dem Kreisverkehr ist gut gemeint in dem Sinn, dass das mittige Rad fahren durch den Kreisverkehr ermöglicht wird.

    Sharrows sind deutschlandweit bisher nicht vorgesehen. Für mittiges Rad fahren gibt es somit keine Fahrbahnmarkierung. Ein mittiger Radfahrstreifen würde den Kfz-Verkehr blockieren. und auch ein Angebotsstreifen wäre nur rechts vorgesehen.

    Einen Ausweg hat das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg geschaffen. Er ist in einer Ausprägung nur für überregionale Hauptverbindungen (RadNETZ BW) vorgesehen, in der anderen für alle übrigen Strecken. Da die Verkehrsfläche eines Kreisverkehrs nun mal eine Fahrbahn ist, kann das "Sinnbild Fahrrad" mittig (bzw. zumindest mit 1m Randabstand) aufgebracht werden.

    Siehe Musterblatt 11.1-1 und 11.1-2 in https://www.fahrradland-bw.de/fileadmin/user_upload_fahrradlandbw/Downloads/Musterloesungen_RadNETZ.pdf :

    "die Markierungen dienen der Erkennbarkeit der Radverkehrsführung. Sie sollen zu diesem Zweck auch auf der Fahrbahn (…) angewandt werden."

    Natürlich gibt es auch Musterlösungen dafür, wie ein Radfahrstreifen korrekt beendet wird (mit Übergang in einen Angebotsstreifen usw.). Auf den Zeichnungen oben ist das dargestellt. In der Praxis kann ich mich nicht erinnern, es schon einmal so gesehen zu haben.

    Ärgerlich ist, dass bei Kreisverkehren mit kleinem Radius die Fahrbahn wegen langer LKWs sehr breit sein muss. Selbst bei reichlich Abstand vom rechten Rand wird man gelegentlich innen überholt, vor allem, wenn der "Innenring" nur markiert ist und nicht mit Stufe abgesetzt ist. Das passiert mir gelegentlich in Schwaikheim.

    Eine Gefahr sind auch Autofahrer, die in den Kreisverkehr einfahren und dabei dem Radfahrer die Vorfahrt nehmen, der schon im Kreisverkehr ist. Das durfte ich schon mehrfach erleben. Dann habe ich eine Ehrenrunde im Kreisverkehr gedreht, weil ich nach innen abgedrängt wurde und meine Ausfahrt durch das Auto rechts neben mir versperrt war.

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