13. April 2021

Taugt der Heusteig als Fahrradstraße?

Die Heusteigstraße ist eigentlich eine gute Radroute vom Lehen zur Innenstadt. Aber sie ist nicht wirklich angenehm. 

Ich bin die Heusteigstraße früher sehr viel geracdelt, aber inzwischen meide ich sie, weil die Straße reichlich Tücken bereithält. Das Pflaster ist uneben, man quert zwischen Lehenstaße und Immehofer Straße zahlreiche 3-Zentimeter-Bordsteine mit brüchigen Anrampungen. Es gibt eine richtige Stopper-Ampel, an der man lange steht, und der Asphalt ist uneben, an Kreuzungen gibt es zwsichen Immenhofer und Wilhalmstaße Kopfsteinfplaster und hoppelige Schmuckelemente, und Engstellen gibt es auch noch.

An der Heusteigschule befindet sich eine Wendeplatte. Radfahrende können über den Gehweg queren. Das ist gut. Die Asphaltanschüttungen machen das Hindernis sogar gut passierbar, es sei denn, ein Auto oder Motorräder stehen dort. Meistens ist die Querung allerdings frei. Dahinter fahren wir gegen die faktische Einabahnrichtung der Heusteigstraße, ohne dass wir oder die Autofahrenden das wissen (erst die Cottastraße, in die die Autos abbiegen ist tatsächlich Einbahnstraße). Links gibt es Querparkplätze, rechts wird auch geparkt, und die Galscontainer verstellen uns den Blick. Man sieht nicht, ob gerade ein Auto entgegen kommt. Die Fahrbahn ist so schmal, dass man kaum aneinander vorbreikommt.

Was die Strecke für Radler:innen unattraktiv macht, ist die Ampelanlage an der Immenhofer Straße. Sie ist inzwischen so geschaltet, dass man nicht jedes Mal Grün bekommt, wenn die Fußgänger:innen am Überweg über die Immenhofer Staße Grün haben. Das soll die Straße als Schleichweg für Autofahrende unattraktiv machen. Sie sollen lange an der Ampel warten müssen. Das bedeutet aber, dass wir Radfahrende auch lange warten müssen. Eine für Stuttgart revolutionäre Lösund wäre, wenn man hier beispielsweise Radlerampeln aufstellte, die jedes Mal Grün geben, wenn die parallelen Fußgänger:innen Grün haben, während der Autovekehr nur jedes zweite mal Grün bekommt. Das wäre hilfreich, um diese Strecke attraktiver zu machen. 

Im weiteren Verlauf passieren wir in die Jahre gekommene, hoppelige Schmuckplastergestaltungen auf den Kreuzungen, wo oft auch Autos irgendwie stehen, weil es Bäcker und andere Läden gibt. Es gibt einen brüchigen Zebrastreifen. Die Engstelle an der Staffel haben wir auch noch, sie ist mit Kopfsteinpflaster belegt (was ja immer unangenehm ist), und wenn ein engegenkommender Autofahrer forsch drauf zu hält, kann ich mir als Radfahrerin überlegen, ob der Platz wohl aureichten wird, um aneinander vorbei zu kommen, oder ob ich bremsen und absteigen muss. (Die meisten Autofahrenden verhalten sich sich hier aber vorausschauend und warten, bis ich durch bin.) Sonntags und nachts treffen wir hier auf die geschlossenen Sperrgitter, die Radfahrende gut durchlassen. Nur leider sind die geschlossenen Schranken am Ausgang zur Wilhelmstraße so eng, dass ich eine leichte Kurve radeln oder sehr gut zielen muss, damit ich mit dem Lenker nicht an den Schrankenenden hängen bleibe.  

Eigentlich könnten wir den Heusteig auch zur Fahrradstaße machen, dann hätten Radfahrende Vorrang vor den Seitenstraßen, allerdings müsste die Fahrbahn dafür wirklich erneuert und geglättet werden. Und man müsste sich für die Ampel an der Immenhofer Straße etwas überlegen, das Radfahrende gegenüber dem Autoverkehr bevorzugt. Und an der Wendeplatte Cotta-Straße müsste es mehr Fahrfläche geben, ein Teil der Parkplätze müsste zuverlässig verschwinden, die Glascontainer müssten woanders hingestellt werden.

 

 


4 Kommentare:

  1. Jörg
    Ein paar Dinge: Auf der Heusteigseite fehlt tatsächlich eine Tallängsroute. Leider ist keine Straße vom Höhenprofil so richtig gut. Die Heusteigstraße ist so ein bisschen wellig. Unabhängig vom Thema Fahrradstraße sollte es Verbesserungen geben.
    Generell wird gesagt, in Zone 30 braucht es keine Radinfrastruktur. Jaein. Die erwähnte Ampel ist wichtig. Die Markierungen an Kreuzungen, wenn Radfahrer*inen gegen die Einhbahnrichtung fahren dürfen, muss sein. Elementar ist es genügend freie Fahrbahn zu haben. Das wären so ca. 5 m Breite wo kein privates Auto drin steht. Und wenn doch führt es zu einer Behinderung, was eigentlich Abschleppen erfordert. Sicher findet die Verwaltung einen Rechtsgutachter, der Nicht-Abschleppen aus Kreuzungen und Engstellen für richtig erklärt.
    Die Pflasterungen waren in 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Mittel um Autoverkehr zu verlangsamen. In einem Golf 1 hat man tatsächliche Geräusche vom Pflaster gehört. Im Golf 7 und Golf 8 hören und spüren die Insassen nichts vom Pflaster. Die Anwohner haben das lautere Abrollgeräusch. Der Grund für das Pfalster ist weg. Bitte entfernt nun das Pflaster. Es hat nur noch Nachteile. Es ist es bei Nässe gefährlich glatt, es verringert Radverkehr, es ist laut für die Anwohner.

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  2. Gute Idee, bin die Heusteigstrasse auch schon oft gefahren, finde sie eigentlich ganz angenehm verglichen mit den anderen grossen Strassen. Was gäbe es denn sonst für Alternativen zur Heusteigstrasse, da du schreibst du würdest sie jetzt meiden?

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    1. Ich radle meistens durch die Fahrradstraße Tübinger Straße oder ich radle die Olga-Straße hinauf oder hinunter. Aber eigentlich finde ich die Heusteigstraße geschickter, sie hat aber halt eben ihre Nachteile, die ich beschrieben habe.

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  3. Routen mit Ampeln machen die Strecken potenziell unattraktiv, leider gibt es keine Ampellose Querung über die B14. An der Pollern bin ich mal hängen geblieben, diese Stelle könnte tatsächlich optimiert werden- und vor allem die Bordsteine müssen verschwinden.

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