20. Juni 2021

Radroute Neckartalstaße in Münster verbessert

Die Radführung an der Müllverbrennung und der Reinhold-Maier-Brücke in Münster entlang der Neckarstalstraße ist leicht modifiziert und verbessert worden. 

Der Radstreifen wurd verlegt und auf den Verkehrsinseln wurden die Bereiche für den Radverkehr gekennzeichnet. Wer von der Müllverbrennung her kommt und auf dem Radstreifen Richtung Münster radelt, wird an der Ampelanlage an der Brücke jetzt nicht mehr auf die Fußgängeraufstellflächen geleitet, sondern an daran vorbei direkt auf den Zweirichtungsradweg, der an der Tankstelle vorbei führt. Das ist gut. In Gegenrichtung allerdings ist alles nicht so spontan entschlüsselbar. 

Wer von der Tankstelle her kommt, sollte nämlich tunlichst nicht diesen roten Radstreifen nehmen (auch wenn das nicht gekennzeichnet ist), sondern sich an der Rad-und Fußgängerampel aufstellen und auf Grün warten. Dann aber ist grün auf allen Querungen und man kann durchradeln. Man kann auch sogar aus der  Fußgänger-Radfurt nach links auf die Bücke abbiegen, ohne fürchten zu müssen, dass einbiegende Fahrzeuge einen über den Haufen fahren, die sollten nämlich stehen. Das Problem habe ich in diesem Post aufgeworfen, es scheint mir gelöst zu sein. Wer etwas anderes beobachtet, schreibe mir. 


Wer vom Uferradweg kommt und auf die Ampelanlage stößt muss übrigens den Drücker nicht betätigen, der auch dort steht, wo man ihn gar nicht erreicht, wenn man sich am Haltegriff festhält. Zumindest tagsüber werden die Fußgänger- und Radampeln von selber im Umlauf grün. 

Wer von von der Tankstelle her kommend nach rechts auf der Neckartalstraße weiter radeln will, muss sich an einer Radlerampel aufstellen, und bei Grün rüber radeln. (Den Drücker braucht man zumindest tagsüber nicht zu betätigen, es wird von alleine Grün, wenn der Verkehr von der Brücke her Grün bekommt. Drüben können Änstlichere den Gehweg nehmen, man kann aber auch auf die Fahrbahn einschwenken. 




Nur dass das dieser schöne Streifen, der hier beginnt, kein Radstreifen ist, sondern Parkplatz für Autos am Wochenende, deren Insassen zu den Sportvereinen wollen. Unter der Woche ist er schön nutzbar als Radstreifen, der zwar dann auch plötzlich wieder aufhört, aber nach hundert Metern diesmal als echter Radstreifen wieder anfängt und einen bis an den Neckar bringt. 





Leider endet der Radstreifen dann im Nichts (also auf der Autofahrbahn, auf der man allerdings gar nicht vor zur Wilhelma radeln will, obwohl man das im Stellungskampf mit den Autofahrenden tun kann (tut aber kaum jemand). Man muss also den blöden Fußgänger/Radüberweg nehmen und sich zu Fuß, das Rad schiebend durch einen äußerst engen Z-Übergang und einer weitere Ampel (die nur Fußgängerampel ist, die wir als Radler also auf dem Rad sitzend nicht beachten müssen) ans Neckarufer begeben, wo wieder ein Zweirichtungsradweg beginnt. 

Das ist so richtig eine Radführung zum Fluchen. 

11 Kommentare:

  1. danke liebe Christine, ich habe das mit der neuen Radwegführung in Richtung Mühlhausen auch schon entdeckt, das ist super. Auf dem Rückweg nach Cannstatt zurück radle ich dann am Neckar entlang weil mir das auf der Gegenseite, wie von dir beschrieben ein wenig dubios ist.... also halt nicht so geschickt..... aber solange es nicht Wochenende ist, kann ich auf dem Neckardamm da gut radeln....
    LG und danke für den tollen Blog
    Uschi

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  2. Dafür, dass es eine der zuletzt überarbeiteten bzw. angelegten Radrouten mit ihren Radverkehrsanlagen ist, gibt es noch erstaunlich vielen Korrekturbedarf hinsichtlich Einhalten der Vorschriften und Musterlösungen für die Radverkehrsführung. Das wäre ja in gewissem Rahmen zu verschmerzen, wenn es dafür praxistauglich oder möglicherweise besser als von den Vorschriften gefordert wäre. Die Kobination von vorschriftswidrig mit mangelnder Praxistauglichkeit, das ist schon beschämend für die Verantwortlichen und ein Affront für die Rad fahrenden Bürgerinnen.

    Allein das unterste Bild spricht Bände. Ausgerechnet direkt im Fußgänger-Aufstellbereich der Lichtsignalanlage geht der Radfahrstreifen in einen gemeinsamen Rad- und Fußweg über, der offensichtlich ein paar Meter weiter unvermittelt und abrupt an einem Sperrgatter endet, ohne dass eine ordnungsgemäße Zusammenführung des Radverkehrs mit dem Kfz-Verkehr eingerichtet wurde (Verschwenkung in einen Radfahrstreifen, dann in einen Schutzstreifen, dann gemeinsame Führung mit dem Kfz-Verkehr).

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Google Earth da noch aktuell ist. Dort ist ein Stückchen Radfahrstreifen zu sehen, auf dem 2 Kfz-Rowdys illegal stehen oder fahren.

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  3. Natürlich ist es lobenswert, wenn nachgebessert wird, keine Frage. Gleich richtig machen, das hätte Steuergelder gespart und keine Kapazitäten gebunden, die an vielen anderen Stellen dringende Aufgaben zu erledigen haben.

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  4. "Unter der Woche ist er schön nutzbar als Radstreifen, der zwar dann auch plötzlich wieder aufhört, aber nach hundert Metern diesmal als echter Radstreifen wieder anfängt und einen bis an den Neckar bringt." Da schien die Maßnahme noch nicht fertig gewesen zu sein, inzwischen ist die Spur durchgängig.
    Weißt du etwas darüber, inwieweit sich die Stadt verpflichtet hat, dem Verein Stellplätze zur Verfügung zu stellen? Ist das kündbar oder läuft zumindest irgendwann aus?

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  5. Von der Tankstelle kommend links Abbiegen auf die Brücke ist ein wenig entzerrt, allerdings immer noch problematisch, da der motorisierte Verkehr der vom Heizkraftwerk kommend die Brücke queren will grün bekommt, wenn ich als Radler*in nach Kreuzungsquerung gerade den Schutzstreifen erreicht habe. Meist reicht es vor dem ersten anfahren Auto, manchmal ist es knapp. Ist die Ampel schon auf grün wenn die Kreuzung erreicht wird ist ein links Abbiegen über die Brücke weiterhin sehr gefährlich.
    Außerdem ist der Schutzstreifen über die Brücke Richtung Cannstatt viel zu schmal und ein zu enges und zu schnelles Überholt werden leider immer noch an der Tagesordnung.

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    1. Volle Zustimmung, das deckt sich genau mit meinen Erlebnissen

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  6. Jörg
    Ja eine mini Verbesserung. Wie ein alter Chef von mir sagte, der Fortschritt ist eine Schnecke. Auf dem Bild 1 fehlt mir eine klare Vorfahrtsregelung unter den Radfahrenden. Wer nun neckarabwärts fährt ist bei der Auffahrt auf den 2 Richtungsradweg ein Linksabbieger, er sie es muss Vorfahrt gewähren.
    Abgesehen davon ist die Ecke zu scharf. Bei Westwind, der vorherrschenden Windrichtung fährt man nun mit 30 km/h oder 25 km/h über den Bordstein. Auf dem Bild wirkt es wie ein 30° Knick. In Wirklichkeit verläuft der Radweg dort noch entlang der weiten Rechtsabbiegekurve in Richtung geradeaus Spur. Der Knick ist also eher bei 60°. Das ist eindeutig zuviel für eine Furt die in die Richtung geradeaus führt. Radfahrer wollen wie Autos geradeaus fahren, wenn es in die Richtung geradeaus geht. Die Räumzeit der Ampel darf da nicht ausschlaggebend sein.

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    1. OMG Radfahrer organisieren sich auch ohne Schilderwald ganz gut. Mit der Schnecke gebe ich dir Recht- bei diesem Tempo dauert es noch 100 Jahre, bis die allererste Straße in Stuttgart eine durchgängige Radinfrastruktur aufweisen kann.

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  7. Ich finde den Radweg an der Neckartalstraße entlang gefährlich, weil er der Fahrbahn gegenüber nicht abgesichert ist. An der Tankstelleneinfahrt sind schon Unfälle passiert und oft wird der Weg außerdem von Fußgängern benutzt. Die Höhe ist allerdings die Radwegführung unter der Müllverbrennung hindurch auf der Abbiegespur der Müll-LKWs, die, wenn sie aus dem Gäu kommen, auch Sattelschlepper sein können. So suizidal, da bei Tag im Dunkeln zumzuradeln, bin ich nicht.
    Der "Uferradweg", also der Neckardamm, ist kein reiner Radweg. Den dürfen auch Fußgänger benutzen und Radfahrer sollten sich dort rücksichtsvoll verhalten, was leider eine Utopie ist.
    Ist die Wegführung an der Brücke nicht missverständlich, wenn ich sie Richtung Bad Cannstatt gar nicht benutzen darf und über die Ampeln muss? Da bin ich mal gespannt, ob das alle blicken.

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    1. Tankstellenausfahrten sind mit die gefährlichsten und unfallträchtigsten Stellen, was Abbiegeunfälle angeht. Autofahrer sind da in der Regel aus mehreren Gründen abgelenkt. Sie wollen nachrückende Autofahrer nicht ausbremsen und fahren häufig schon los, während sie noch mit anderen Dingen beschäftigt sind. Noch schnell im Wegfahren das Fahrtenbuch aktualisieren und den Beleg einsortieren, den Gurt anlegen, Navi und Smartphone in Gang setzen, Zigarette anzünden, sich bei Kindern, Hunden und anderen Beifahrern zurückmelden, den Einkauf aus dem Tankstellenshop irgendwo verstauen, Einstellung von Scheibenwischer und Licht kontrollieren und dabei den Schnellstart in die erste knapp ausreichende Lücke im Strom der Autos nicht vertrödeln. Da bleibt für Radfahrer wenig Aufmerksamkeit übrig, sodass diese mal wieder "übersehen" werden.

      Gibt es eigentlich noch die heimtückischen Bordsteinkanten, über die die Rad fahrenden geschickt werden, wo sie die Abbiegespur verlassen? Ich war so damit beschäftigt, die kreative Kombination Radverkehrs-Geradeausführung auf einer Abbiegespur zu bewundern und auf den Kfz-Verkehr um mich herum zu achten, dass ich volle Kanne mit 35-40 km/h über die Kanten gerumpelt bin.

      Zusätzliche Ampelstopps, gefährliche Ein-/Ausfahrten, unübersichtliche und verwinkelte Radvekehrsführung mit dauerndem Moduswechsel, Bordsteinkanten als Fahrrad- und Wirbelsäulen-killende Hindernisse, LKWs: diese Route meide ich und bevorzuge den Neckardamm - auch nicht ganz ohne Risiko und für Fußgänger manchmal erschreckend, aber immer noch ungefährlicher und mit attraktiverer Nahfeld-Umgebung. Im Winter ist der ungepflegte Neckardamm manchmal nicht befahrbahr und man muss dann doch auf die Straße ausweichen.

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