Diesen Denkanstoß gibt the Guardian in einem Artikel, der aus dem Niederländischen stammt. Wir haben uns daran gewöhnt, unsere Stadtwelt aus der Windschutzscheibenperspektive zu benennen. Das führt dazu, dass wir manche Mobilitätsformen nicht wahrnehmen, manchmal auch überhaupt nicht erkennen. Über Jahrhunderte waren Straßen eigentlich Orte, die viele Zwecke erfüllten: Fortkommen, Handel, Gespräch, Spiel, Arbeit, Herumlungern. Die Straße ist erst im vergangenen Jahrhundert zu einem Raum geworden, durch den der Autoverkehr zu schnell und effizient wie möglich rollen soll. Diese Idee ist nun so allgegenwärtig, dass sie unser Denken kolonialisiert hat.
Wenn wir von Verkehr sprechen, meinen wir nur den Autoverkehr. Meinen wir was anderes, müssen wir es extra dazu sagen (Fußverkehr, Radverkehr, Geschlechtsverkehr). Deshalb nennt sich der in dem Artikel zitierte Datenanalytiker Roland Karger (auch der Guardian hat nur den Twitterlink) "multimodaler" Verkehrsforscher.
Hier einige Beispiele von ihm und mir:
- Wenn wir von Hauptstraßen reden, meinen wir Straßen, an denen niemand wohnen, Rad fahren oder zu Fuß gehen will, oft auch nicht kann.
- Wir reden von Radwegen oder Radfahrspuren, obgleich es doch eigentlich die Autos sind, die getrennte Fahrspuren bekommen haben.
- Wir sprechen von gefährdeten (oder vulnerablen) Verkehrsteilnehmer:innen. Doch die sind erst seit dem Aufkommen eines schnellen Verkehrs mit großen und schweren Fahrzeugen gefährdet. Warum nennen wir die Autos nicht gefährliche Verkehrsteilnehmer?
- Wenn wir Gefahren im Straßenverkehr sprechen, meinen wir dass Fußgänger:innen und Radfahrende eine gefährliche Fortbewegungsart gewählt haben. Wir sprechen nicht von der Gefährdung im Straßenverkehr, die von den Autos ausgeht.
- Wir sagen Radfahren ist gefährlich, wir sagen nicht: Autofahren ist gefährlich für Radfahrende.
- Wenn wir von Behinderung im Straßenverkehr reden, meinen wir nicht Radfahrende und zu Fuß Gehende, die durch Autos auf ihren Flächen immer behindert werden, sondern nur den Autoverkehr (der durch Geh- oder Radwegparken nicht behindert wird).
- Wenn wir von Parkplätzen reden, meinen wir immer nur Stellplätze für Autos. Wenn wir andere meinen, müssen wir Radparkplätze oder Lastenradparkplätze oder E-Scooter-Parkplätze sagen.
- Wir sagen oft, wir radeln "auf der Straße" und meinen damit die Fahrbahn, so als ob die Straße nur aus Autofahrbahnen bestünde und nicht auch aus Gehwegen und Radwegen.
Dass der Blick hinterm Lenkrad hervor unser Verständnis der Verkehrswelt vollständig bestimmt, erkennt man auch an solchen Nachrichten wie, dass der "Verkehr zum Erliegen gekommen ist", dass in der Stadt "Verkehrschaos herrscht", dass "der Verkehr sich nach einem Unfall wieder normalisiert". Damit sind immer nur Autos und ihre Fahrer:innen gemeint, es klingt aber, als seien alle betroffen, die unterwegs sind, etwa zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die aber haben gar keine Verkehrskollapsproble. (Es sei denn, ein Autofahrer ist wieder mal beim illegalen Abbiegen in eine Straßenbahn gekracht.)
Wenn wir über Behinderung des Verkehrs sprechen, meinen wir immer nur den Autoverkehr. Deshalb ist es auch generell und in Einzelfällen so schwierig, die Polizei und städtischen Ordnungskräfte davon zu überzeugen, dass ein auf dem Radstreifen oder Radweg geparktes Autos eine Behinderung - nämlich für den Radverkehr - darstellt, was auch für Gehwege und den Fußverkehr gilt. Müssen andere Autos über ein illegal auf einer Fahrspur abgestelltes Auto herumfahren, dann gilt das als Behinderung, womöglich sogar Gefährdung. E-Scooter, Schildermasten, Mülltonnen oder andere Gegenstände, die jemand auf den Bahnen der Autofahrenden abstellt oder ablegt, werden als "gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr" gewertet. Doch bei Autos auf Gehwegen, an Gehwegecken oder auf Radwegen wird der Begriff "Gefährdung" nicht angewandt, meistens auch der Begriff "Behinderung" nicht, auch wenn Fußgänger:innen oder Radler:innen über die Fahrbahn drum herum gehen oder radeln müssen.
Reinsburgstraße - und wo parken die Fahrräder? |
Die Verkehrssprache hindert uns aber auch daran, zu sehen, was wirklich auf unseren Straßen passiert. Wenn wir über Unfälle und Unfallstatistiken reden, dann zählen wir Fußgänger:innen und Radfahrende, die verletzt oder getötet wurden. Wir führen aber in der Statistik nicht explizit die Autofahrer:innen auf, die Radfahrende oder Fußgänger:innen verletzt oder getötet haben (z.B.: "1500 Autofahrende haben Fußgänger:innen tödlich verletzt"). So erscheinen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen als mitverantwortlicher Teil desselben tödlichen Verkehrssystems, das der Autoverkehr für alle darstellt, die nicht Auto fahren.
Wenn über den Verkehr berichtet wird, ist Stau ein großes Thema. In den Medien werden Stauhauptstädte benannt, es wird errechnet, wie viele Stunden deutsche Autofahrer jährlich im Stau stehen. Dies erscheint als ernstes Problem im Straßenverkehr, das alle betrifft und alle stören muss. Nie vom Stau betroffen sind Radfahrende und Fußgänger:innen, es sei denn, sie steigen in einen Bus. Die Probleme mit der Fahrtverzögerung einiger weniger Autofahrenden sind in unserer Wahrnehmung und Darstellung viel wichtiger, als sie eigentlich in Realität sind. Karger dazu: "Nur 15 % der Niederländer stehen jede Woche im Stau, und nur 5 % der Bevölkerung sagen, dass dies ein Problem ist, das sie persönlich betrifft. Aber weil wir alle ein funktionierendes Verkehrssystem wollen, sagen 35 %, dass sie es trotzdem als ein Problem sehen. Jeder Dritte ist also der Meinung, dass Staus ein Problem sind, das andere betrifft, auch wenn diese anderen Menschen eine kleine Minderheit sind."
Unsere autozentrierte Sprache für Verkehr führt dazu, dass manches Verhalten im öffentlichen Raum gar keinen Namen hat. Man kann es deshalb nur schwer - etwa in Studien für die Politik - sprachlich sichtbar machen. So gibt es beispielsweise keinen Namen für all jene (in den Niederlanden fast die Hälfte aller Bahnreisenden), die mit dem Rad zum Bahnhof fahren und nach der Bahnfahrt mit einem Leihrad weiterfahren, sie tauchen deshalb auch in Statistiken nicht auf. Nachdem Karger sie "Bahnradfahrer" (verwenden wir in Deutschland nur für Fahrer:innen von Bahnradrennen) nannte, verstand die niederländische Bahn den Zusammenhang und konnte für sie Routenplaner von Tür zu Tür anbieten. Und ein weiteres Land stieg darauf ein und verbesserte die Bedingungen für Bahnradler:innen.
Fußgänger:innen sind weitgehend unbekannte Wesen. Wir wissen, dass sie Zebrastreifen und Fußgängerfuhrten und Gehwege brauchen. Wir kennen Schulkinder, Senior:innen und Eltern mit Kindern, Jugendliche und Männer und Frauen, und neuerdings auch Flaneure. Aber wie heißen eigentlich die Leute, die herumstehen (auf Plätzen oder an Ecken) oder die, die ein Schwätzchen halten, oder auf Parkwiesen oder an Spielplätzen sitzen oder die in den Kiez gehen, um zu sehen, was so abgeht und dort cornern? Also all die anderen, die sich im öffentlichen Raum befinden, ohne zur Arbeit zu eilen oder zu shoppen?
Was auf Straßen - sprich: im öffentlichen Raum - tatsächlich passiert, sehen wir nicht. In Deutschland reden wir neuerdings gerne von multimodaler Mobilität. Gemeint sind damit Menschen, die für einen Weg Rad, Bahn und Fußwege nutzen. Dennoch trennen in Statistiken säuberlich zwischen Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Nutzer:innen des ÖPNV und E-Scooter-Fahrenden. Dabei sind alle, die Busse und Bahnen fahren, davor und danach Fußgänger:innen, genauso wie alle Autofahrenden, die vom Parkplatz zum Ziel gehen. Diese Fußwege gehen aber nicht in die Statistiken ein, und Radfahrten gehen nicht in die Statistiken für Bahnpendler ein. Ich bin bisher in den vielen Umfragen, die ich mitmache, nur gefragt worden, an wie viel Tagen in der Woche ich mit dem Rad, an wie vielen mit dem Auto und/oder an wie vielen ich mit der Bahn zur Arbeit fahre oder ob ich zu Fuß gehe. Nach einer Mischung auf ein und demselben Weg wird nur sehr selten gefragt. E.Scooter sind neuerdings ein Fragethema, aber nach Tretrollern (als Fahrradersatz) wurde ich nie gefragt. Auch nie nach Rollatoren, Rollstühlen oder elektrisch betriebenen Behindertenfahrzeugen.
Ich vermute deshalb, die Strecken, die unterschiedliche Menschen so zu Fuß gehen, oder Auto fahren oder mit dem Rad zurücklegen, werden statistisch nie realistisch erfasst. Das einzige, was wir ziemlich genau zu wissen scheinen, ist die "Jahresfahrleistung" (gemeint sind natürlich Autos). Über die Radkilometer gibt es Schätzungen (Studie Fahrradnutzung, S. 11) Von den Österreicher:innen wissen wir, dass sie durchschnittlich im Jahr 265 km zu Fuß gehen, Frauen und Ältere mehr als Männer und Jugendliche. In Deutschland sollen es laut Fuß e.V. im Jahr sogar 425 km sein, nicht mitgerechnet, die derer, die zur Bahn oder zum Auto gehen und den Rest fahren. Zitat: "Es sind in unseren Städten in der Regel mehr Menschen auf den Beinen, als zugleich entweder hinterm Steuer sitzen, auf dem Rad, in Bus und Bahn oder im Auto als Passagiere fahren." In Modal-Split-Berechnungen, so Fuß e.V. werde aber das Gehen regelmäßig unterschätzt. Den Begriff der "Verkehrsleistung nach Personenkilometern" nimmt der Artikel auch gleich noch auseinander. Er ist - ja, genau, wie auch anders? - autozentriert und tut so, als ob der Autofahrer was leistet, der Fußgänger aber nicht.
Wo die Benennungen fehlen, fehlt auch das politische Handeln. Das Fehlen von Begriffen für Nicht-Auto-Phänomene führt dazu, dass die Menschen, die was anderes tun als Auto fahren, in Studien und Berichten für politisches Handeln nicht klassifiziert werden können und nicht vorkommen. Sie bleiben für Politiker:innen, die die Rahmenbedingungen schaffen müssen, weitgehend unsichtbar. Wie nennen wir denn eigentlich die Menschen, die mit dem Rad zu einem sogenannten Mobilitäts-Hub (Bahnhof) fahren, dann Bahn fahren und am Ende einen Kilometer zum Büro laufen? Radfahrer:, Fußgänger:, Bahnfahrer:, E-Stooterfahrer:innen? Begriffe, die Menschen je nach der Art der Mobilitätskombinationen in klar benannte Gruppen einteilen und sie damit auch zählen, gibt es nicht. Deshalb spielen diese Menschen (Bahnfußgänger:innen, Bahnradfahrer:innen (Bahn-Radmitnehmer:innen), Bahn-E-Scooter-Nutzer:innen, Rad-Bahn-E-Skooter-Fahrer:innen) in politischen Papieren keine oder nur eine sehr diffuse Rolle. Wir wissen also nicht, wo wir ansetzen könnten, um diesen Leuten eine Mobilität als Alternative zum Auto zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen.
Ein Beispiel für die Ahnungslosigkeit über die tatsächlichen Mobilitäts-Bedürfnisse der Menschen ist für mich die allgemeine Überraschung, die das 9-Euro-Ticket ausgelöst hat: Die Züge waren tatsächlich voll, sie waren überfüllt, sie reichten nicht. Menschen reisten in ungeahnter Zahl. Auch die, die sich bislang solche Reisen finanziell gar nicht leisten konnten, waren unterwegs. Zehn Prozent der Autofahrten sollen durch Bahnfahrten ersetzt worden sein. (Wobei auch manche Pendler genervt aufs Auto gewechselt haben.) Würde die Politik lernen wollen, würde sie daraus lernen, dass man Leute vom Auto wegbringen kann (und noch viel mehr, wenn das Angebot verstetigt wird und es mehr Züge gibt), aber vor allem auch, dass viele Menschen gerne reisen würden, wenn sie es bezahlen könnten. Viele in Deutschland sind aber schlicht zu arm, um nach Herzenslust mobil zu sein. Diese Menschen sehen wir in unseren Mobilitätsstatistiken überhaupt nicht, nur jetzt haben wir sie mal kurz realiter gesehen. Aber einen Begriff für sie haben wir nicht. Deshalb wird es auch keine Politik für sie geben.
Wenn man hingegen mal die amorphe Masse der Autofahrenden in vier Gruppen einteilen würde, ergäben sich auch ganz neue Erkenntnisse. Karger schlägt vor: ein Viertel, das am häufigsten fährt (Vielfahrer), ein Viertel, das am wenigsten fährt (Wenigfahrer) und zwei Gruppen dazwischen (Gelegenheitsfahrer und Mehrfahrer (die Begriffe habe ich erfunden)). So geschehen in Eindhoven. Dort sah man dann, dass das eine Viertel der Vielfahrer für zwei Drittel des Verkehr in der Stadt verantwortlich ist. Daraus ergibt sich die politische Frage, ob eine Stadtverwaltung es diesem 25 Prozent leichter machen soll und will oder ob sie etwas für die 75 Prozent tun soll, die ganz andere Wünsche an die Stadt haben.
So habe ich das auch noch nicht gesehen. Dass es an den fehlenden Begriffen hängt. Aber es leuchtet ein.
AntwortenLöschenKarin
Es ist noch schlimmer: die Autoindustrie bemüht sich sogar seit langem, das Wort "Mobilität" mit dem Auto zu verknüpfen. Offenbar erfolgreich: selbst die Grünen verwenden den furchtbaren Begriff "Elektromobilität", wenn eigentlich nur Elektroautos gemeint sind und nicht etwa Pedelecs, Fahrstühle oder Straßenbahnen.
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis. :-)
LöschenAllein der Begriff "Automobil" ist ein Widerspruch - da ist gar nichts "selbst" mobil. Es ist genau das Gegenteil davon...
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis. Das Wort stammt allerdings vom Anfang des 19. Jahrhunderts und meint eher, dass man mit dem Auto selber mobil ist (man muss nicht die Straßenbahn nehmen). In der Schweiz sagt man, wie ich eben gelesen habe, übrigens amtlich "Motorwagen". Das ist doch ein recht ehrlicher Begriff.
LöschenIch dachte immer, das soll auf das Fehlen der Pferde hinweisen. Schließlich sahen die ersten Autos noch wie Kutschen ohne Deichsel aus. Wer sich so etwas leisten konnte, der hatte auch einen Heizer (Chauffeur).
LöschenFun fact: wir kürzen Automobil als Auto ab. Die Schweden hingegen lassen das "Auto" weg und nennen das Automobil nur Bil.
Leuchtet auch ein.
LöschenDie Bedürfnisse von Fußgängern Eckenstehern, Vor-Ämtern-Wartern werden nicht nur ignoriert, sie werden sogar aktiv konterkariert, indem etwa Sitzbänke aus dem öffentlichen Raum wegdesignt werden. Außer eben zur Arbeit eilen oder konsumieren darf es im Kapitalismus eben nichts geben. Und ganz sicher keine Ruhe und Beschaulichkeit.
AntwortenLöschen"Sie bleiben für Politiker:innen, die die Rahmenbedingungen schaffen müssen, weitgehend unsichtbar."
AntwortenLöschenDas spräche hauptsächlich für eine totale Weltfremdheit der Politiker. Das glaube ich aber nicht, und unterstelle daher (siehe oben) böswillige Absicht.
Was unsichtbar ist, kann man übergehen. Das machen wir alle so, nicht nur die Politiker:innen. Und weltfremd sind die schon, wenn sie sich hauptsächich vorn Fahrern in großen Autos zu ihren Terminen bringen lassen und nicht wissen, wie der Ticketautomat an der Straßenbahnhaltestelle ihrer Heimatstadt oder Berlins funktioniert. Ich halte diese ignorante (also bewusst nicht wissen wollende) Weltfremdheit für schlimm genug.
LöschenIn der Fahrzeugsicherheit verwenden wir den Begriff VRUs als Abgrenzung zu den Insassen/Insassenschutz. Wenn ich Insasse wörtlich nehme, möchte ich doch lieber der VRU sein und mich frie bewegen können ;) termhidor
AntwortenLöschenVRU = Vulnerable Road User (verletzbare Straßen-Benutzer oder Verkehrsteilnehmer)
AntwortenLöschenJörg
AntwortenLöschenSchon das Wort Fahrbahn ist gekapert. Eigentlich hatte ich immer gesagt wo ich fahre ist Fahrbahn, egal ob mit Fahrrad, Rollstuhl, Skateboard oder Inlinern.
Fahrbahn ist aber nur da wo Autos fahren. Sprich wir meinen Autofahrbahn. Wofür ich nun kein Wort weiß, wie nennen wir die Fläche wo die Radfahries auf dem Radweg / -streifen fahren? Radfahrbahn?
Was ich auch nicht mag ist das Wort Radweg. Es gibt eine Umgangssprache wieso bedienen sich Behörden einfach der Umgangssprache und definieren ihren Dinge nach StVO oder ERA so? So können sie gerne sperrige Begriffe nutzen wenn sie so scharfe Definitionen machen.
Ja, das stimmt, Jörg, ich benutze deshalb vermehrt "Autofahrbahn" und immer wider auch mal "Radfahrbahn". Vielleicht sollte man dieses Wort öfter benutzen, guter Hinweis, dann würde "Radfahrbahnen" sozusagen alles einschließen, Radstreifen und Radwege, nicht aber Schutzstreifen und freigegebene Gehwege. Werde darüber nachdenken.
LöschenIn der StVO gibt es eine Fahrbahn und einen Gehweg. Die Fahrbahn ist für alle Fahrzeuge, also auch für Fahrräder. Radwege sind besondere Fahrbahnteile.
LöschenInsofern sehe ich das Problem mit der Bezeichnung noch nicht.
Ganz toll geschrieben und Du sprichst mir aus der Seele! Das Pendeln ist natürlich auch bei der Arbeit ein Thema und da wird häudig nur die Wahl getroffen den gesamten Weg mit dem Auto zu fahren oder nur mit dem ÖPNV. Dass der S-Bahnhof 4km weiter aber nicht nur mit einem Bus, der nur alle 20 oder 30 Min. fährt und dann auch 20 Minuten oder länger braucht erreichbar ist, sondern auch mit dem Rad - dafür benötigt man vlt. 15Minuten Tür zu Tür - oder zu Fuß das ist Vielen nicht bewusst. Ich kritisiere auch regelmäßig die Umfragen unserer Verkehrsbetriebe und selbst von wissenschaftlichen Instituten, die multimodule Ansätze kaum kennen.
AntwortenLöschenUnd das im 21. Jahrhundert.
Vielen Dank für diesen wertvollen Debattenbeitrag!
Danke.
LöschenEs wird auch idR nicht die Straße sondern viel mehr die Fahrbahn gesperrt. Diese feine Differenzierung fehlt mir im Artikel und auch im letzten Kommentar! Danke.
AntwortenLöschenIm Verwaltungsdeutsch nicht, da wird die Fahrbahn gesperrt, aber im normalen Sprachgebrauch reden wir von Straßensperrungen (Sonntagssperrungen etwa). Acht mal drauf, wie oft die Leute das Wort "Straße" benutzen und die Fahrbahn meinen oder sich nur auf Autos beziehen.
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