Offenbar erkennen Notbremssysteme in Autos Menschen in Warnwesten nicht immer zuverlässig und reagieren nicht.
Das geht aus einer Studie des Sicherheitsinstituts der US-Versicherer ( IIHS) hervor, über verschiedene Medien, darunter die Motorzeitung berichten. Offenbar machen reflektierende Streifen Radfahrende oder Fußgänger:innen für die Sensoren, die ein Hindernis erkennen und eigenständig bremsen, unsichtbar. Die Reflexionen irritieren die Kameras. Eine komplett schwarz gekleidete Person bei Dunkelheit wurde von den Systemen besser erkannt.
Für das menschliche Auge sind im Dunkeln Menschen mit reflektierender Kleidung allerdings besser erkennbar als Leute in dunkler Kleidung, und wer Auto fährt, sollte ja vor allem selber gucken und sich nicht auf Notfallbremssysteme verlassen (die übrigens tagsüber gut funktionieren).
In den USA haben Untersuchungen des IIHS allerdings auch gezeigt, dass sich Zusammenstöße von Autofahrenden mit Fußgänger:innen durch die Notbremssysteme in Autos um fast 30 Prozent senken ließen, allerdings nicht bei Nacht, da helfen diese Systeme kaum. Leider ereignen sich die meisten folgenschweren Fußgängerunfälle bei Nacht.
Beim Radfahren ist das übrigens nicht so, 80 Prozent der Radfahrenden verunglücken tagsüber, zwanzig Prozent bei Nacht (nicht gegenrecherchierte Quelle, bayr. Polizei). Das dürfte vor allem auch damit zusammenhängen, dass bei Dunkelheit deutlich weniger Menschen auf Rädern unterwegs sind tagsüber, während Menschen zu Fuß durchaus auch nach Einbruch der Dunkelheit vielfach unterwegs sind.Warnwesten scheinen ohnehin nicht die Hoffnungen zu erfüllen, die diejenigen haben, die sie beim Radfahren tragen. Theoretisch könnte man damit zwar besser gesehen werden, aber das Nicht-gesehen-Werden durch Autofahrende hat nichts damit zu tun, was sie sehen können, sondern was Autofahrende auch wirklich sehen wollen. Im Straßenverkehr gibt es (wie überall sonst auch) eine stark selektive Wahrnehmung, die meisten sehen nur, was sie erwarten, nicht, was sie nicht erwarten. Anders lässt sich auch nicht erklären, warum so viele Autofahrende beim illegalen Abbiegen über Straßenbahnschienen die herannahende Stadtbahn nicht sehen, obgleich sie doch so groß und gelb ist.
Den letzten Punkt verstehe ich immer nur schwer. Wenn ich mir vorstelle, ich persönlich hätte vor, über Stadtbahnschienen illegal abzubiegen, dann wäre ich mir erstens bewusst, dass ich illegal handle, denn die Schilder, Markierungen etc, sind ja da, und das würde mich in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit bringen. Und wissend, dass es sich um Stadtbahnschienen handelt, worauf würde sich meine erhöhte Aufmerksamkeit am meisten richten? Genau!
AntwortenLöschenAber es muss wohl damit zusammenhängen, wie ich persönlich gestrickt bin...
Ich verstehe das auch nicht. Ich erkläre es mir aber damit, dass illegales Handel Stress erzeugt und die Wahrnehmung einschränkt.
AntwortenLöschenDu fährst in deinem geschützen Raum am linken Rand der Fahrbahn. Links von dir ist eine Bordsteinkante, also kann dich niemand überholen. Jetzt suchst du eine Lücke im Bordstein mit einer asphaltierten Fläche die nach links in die Querstraße führt. Da, da ist die Lücke, jetzt schnell rüber,... Illegal? Aber da war doch ne Lücke, warum soll ich da nicht fahren dürfen. Die Straßenbahn ist da schon lange ausgeblendet.
AntwortenLöschenSo erkläre ich es mir
Schöne Ostern
Thomas
Danke für die Ergänzung, so habe ich mir das auch schon überlegt. Und weil Stadtbahnen selten sind, also meistens nicht kommen, hat man sie nicht auf dem Schirm. Trotzdem komisch, dass Leute, die sowas machen, sich nicht klar machen, dass sie mit einer Stadtbahn zusammenstoßen könnten.
LöschenAber noch das andere Thema, unsichtbar mit Warnweste. Ich war eine Zeitlang beruflich in Stuttgart mit orangener Warnjacke und Bauhelm unter dem Arm unterwegs, damit läufst du sogar mitten durch eine Polizeiabsperrung ohne das dich jemand bewusst sieht. Die gehen ein Schritt zu Seite und lassen dich durch, mehrfach getestet
AntwortenLöschenGrüße
Thomas
Sehr hübsch!
LöschenVor vielen Jahren hat ein Freund von mir ungewollt einen Veruch gemacht, was man machen muss um als Motorradfahrer besser gesehen zu werden.
AntwortenLöschenDas Setting: Er hatte eine grüne Kawasaki Lederkombi, deren Farbe sehr nah an denen der damaligen Polizeikombis war.
Dann hat er ein ehemaliges Poilizeimotorrad gekauf (alte BMW. immer noch weiß aber ohne Behördenausstattung)
Effekt: ein deutlicher Gewinn an Sicherheit, weil Linksabbieger und aus Einmündung kommende viel öfter reagiert haben:
Einzige Erklärung: Unbewusst hat das Gehirn die Ordnungsmacht erkannt und wenn erstmal etwas nicht ausgeblendet wird, kann man ja auch korrekt reagieren.
Leider ist mir bisher nicht eingefallen wie ich das auf mich als Radfahrer übertragen kann.