Es gibt in Deutschland durchaus schöne Pläne und Projekte für Radverkehrsanlagen, die die Gefahren, die vom Autoverkehr ausgehen, mindern sollen. Die Ideen erregen stets mediale Aufmerksamkeit. Verwirklicht werden die wenigsten.
So ergeht es auch der in den Medien viel beachteten sogenannten sicheren Kreuzung nach niederländischem Vorbild, über die ich im Dezember geschrieben habe, übrigens durchaus kritisch. Sie hätte Ende vergangenen Jahres fertig sein sollen. Aber wir ahnen es schon: Gebaut wird sie nicht, wie aus diesem Hörfunk-Youtube-Video hervorgeht. Der CDU-Stadtrat von Darmstadt, der zugleich Dezernent für Mobiltiät ist, hat das Vorhaben gestoppt. Die genauen Gründe sind mir nicht bekannt, denn es kann nicht nur daran liegen, dass einem Beschwerdeführer die Ausgaben für eine Infrastruktur, die Fußgänger:innen und Radfahrenden das Leben sicherer und bequemer machen soll, zu teuer fand und sich an den Bund der Steuerzahler wandte. Es könnten sich auch Fuß- und Radverbände beschwert haben, weil zwar der Radverkehr vom Autoverkehr getrennt wird, dabei aber den Fußverkehr quert, also von ihm nicht getrennt wird. Nun sollen vermutlich konventionelle Lösungen für den Radverkehr angestrebt werden, was auch nicht schlecht ist.
Man sieht daran, wie schwierig es grundsätzlich in deutschen Städten ist, für eine Radinfrastruktur -Radbrücken oder Radkreisel - Geld in die Hand zu nehmen. Aus wie vielen Projekten nichts geworden ist, habe ich 2023 mal beschrieben. Geschafft hat es nur Tübingen mit seinem Blauen Band und seinen Radbrücken. Da sitzt halt ein Oberbürgermeister, der auch wirklich will, weil er selber Fahrrad fährt, und sein Gemeinderat ihm darin folgt. Und die Medien skandalisieren dann augenblicklich die Kosten, auch wenn sie verschwindend gering sind, verglichen mit den Brücken- und Tunnelbauten für den Autoverkehr.
Als Tübinger kann ich sagen, dass es die Radbrücken vor allem deshalb gibt, weil sie dem MIV keinen Platz wegnehmen. Auch in TÜ gilt Auto first!
AntwortenLöschenThomas
Zum Kreisverkehr:
AntwortenLöschenIch bin mal im Kreisverkehr mehr in der Mitte gefahren, da hat sich so ein Vo....pf... RECHTS! am mir vorbeigedrückt. Ich habe gerade Handzeichen zum Ausfahren gegeben, da bin ich fast mit ihm kollidiert, wer rechnet denn mit sowas. Ich habe ihn an der Ampel zur Rede gestellt, was er sich eigentlich denkt. Hat er gönnerhaft gemeint, er wäre schon die ganze Zeit hinter mir hergefahren (einspurige, enge Strecke in einer Baustelle ohne Ausweichmöglichkeit, auch nicht fürs Rad, ca. 1 km lang, auf 30km/h begrenzt). Anschließend durfte er dann noch länger hinter mir herfahren, es waren allerdings noch zwei Autos vor ihm.
Eigentlich wollte ich die Schlange an der Ampel erstmal passieren lassen, aber da musste ich die Gelegenheit nutzen.
Man muss sich auch mal ab und zu rächen.
Karin