Entlang der Möhringer Landstraße in Vaihingen gibt es Radfahrstreifen. Wenn man bedenkt, dass diese Straße früher eine vierspurige Rasestrecke war, erscheint das als Vorteil.
Dieser Abschnitt der Möhringer Landstraße war einst mein Schulweg. Da galt 50 km/h, aber die Autos wurden schneller gefahren. Mit den Rädern fuhren wir durch die parallelen Nebenstraßen. Diese Radfahrstreifen sind zwanzig Jahre alt. Auf den Luftbildern der Stadt sieht man sie schon 2006. Damals wurden sie so angelegt und erschienen als Erleichterung. Radelt man sie heute, kriegt man das Gruseln. Die Situation ist beengt. Rechts parken Autos und links heizen die Autofahrenden vorbei (wenn auch nicht schneller als 50 km/h), ohne den erforderlichen Überholabstand einzuhalten. Sie kommen gar nicht auf die Idee, haben wir doch den breiten Radwegstrich zwischen uns. Es ist nicht angenehm, hier zu radeln. Das mag auch ein Grund sein, warum der Radstreifen nicht sonderlich beradelt wird. Man schlägt sich mit dem Rad lieber durch die Nebenstraßen. Dabei ist es die direkte Verbindung zwischen Vaihingen und Möhringen, die man radeln kann, wenn man sich nicht auskennt.
Allerdings enden die Radstreifen am Ortstausgang von Vaihingen und man schlingert nach Möhringen auf freigegebenen Gehwegen und kurzen Radstreifenabschnitten, und schließlich werden Radfahrende durch das Gewinkel der Möhringer Altstadt geleitet, um sie von der Hauptstraße wegzubringen.