31. Oktober 2013

Ungeliebte Radler - Hamburg

Hamburg liebt seine Radfahrer nicht wirklich. Es hat nur viele. Eigentlich ist Hamburg auch noch viel mehr als Stuttgart (oder Berlin) eine Autostadt. Hier gibt es zu Tageszeiten Staus, an denen wir in  Stuttgart mit dem Auto einfach so durchbrausen können. 

Hamburg hat eine reiche Bevölkerung, einerseits, andererseits aber auch viele wirklich Arme. Und auch deshalb viele Radfahrer: Studenten, Frauen und Alte, die sich keine Autos leisten können oder wollen. Ich habe wenige Rennradler und wenige Überzeugungsradfahrer gesehen, viel mehr solche, die ihre längeren Wege eben mit älteren Rädern zurücklegen.

Und so richtig toll sind die Radwege in Hamburg nicht, eher wie kürzlich schon beschreiben vernachlässigt, alt und unorganisiert.

30. Oktober 2013

Abwarten - Radweg Waiblinger Straße

In der Stuttgarter Zeitung (Print) lese ich heue, dass wegen des neuen Radwegs an der Waiblingen Straße in Cannstatt/Fellbach Stau herrscht. "Besser wäre dran, wer mit dem Fahrrad unterwegs wäre." 

Anwohner aber beobachten nur wenige Radler auf dem Radweg und finden die Baumaßnahme sinnlos. Radler finden, es gebe grünere und schönere Wege von Fellbach nach Cannstatt. Und viele Radler sind offenbar auch noch auf den Gehwegen unterwegs.

Gescheitert? Nein. Ich schlage vor: Abwarten.

27. Oktober 2013

Mit dem Rad zur Arbeit

Das scheuen viele aus jeweils guten Gründen. Man will nicht verschwitzt ankommen und der Arbeitgeber hat keine Dusche. Da könnte ein Pedelec Abhilfe schaffen. Der zweite Hinderungsgrund: Wer sich in Stuttgart nicht ziemlich gut auskennt, ist ratlos, welcher Weg fürs Rad geeignet ist.

Mit dem Auto fährt man die Straßen, die man mit dem Rad nicht fahren möchte. Die Stadtbahn bietet auch keine Anhaltspunkte. Welche Straßen, Wege und Brücken führen aber für einen Radfahrer am besten zum Ziel? Wegweiser fehlen fast ganz. An jeder Kreuzung, an jeder Ecke ist das Weiterkommen für Radfahrer anders geregelt. Im Grunde findet sich als Radfahrer hier nur zurecht, wer an der Stelle schon mal war. Und nur routinierte Radler erkennen an ihnen unbekannten Ecken schnell, wie es für sie vermutlich weitergeht.

25. Oktober 2013

Stadtpfadfinder - Teil 2

Die Unklarheiten fangen am Marienplatz an. Eigentlich beim Einbiegen aus der Tübinger Straße nach links auf den Marienplatz. Aber darüber wollen wir heute nicht reden. Es gibt, wenn ich links am Marienplatz entlang zur Filderstraße hoch ins Lehenviertel fahren will, zwei Ampelanlagen.

Die eine ist mit Symbolen auf den Lichtzeichen für Radler ausgewiesen, aber sehr eng angelegt. Allein die Zufahrt durch diese Senke, dann der Überweg selbst.

24. Oktober 2013

Hindernisse mit Federn

Es gibt lästige Hindernisse auf Radwegen, Gullideckel, Schlaglöcher, Fahrzeuge des Gartenamts oder Baufahrzeuge. Und es gibt Graugänse. 

Die sind das witzigste Hindernis, das ich in Stuttgart kenne. Sie sind nämlich durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Wiesen und Wege des Schlossgartens gehören ihnen.

23. Oktober 2013

Stadtpfadfinder - Teil 1

Zur Förderung der Kampfradler-Mentalität trägt bei, dass viele Situationen für Radfahrer ungeklärt bleiben. Wir müssen schnell den besten Weg finden und können beim besten Willen oft gar nicht legal fahren. 

Beispielsweise hier am Ausgang der Fahrradstraße Richtung Charlottenplatz. Der Radweg (Hauptroute 1) geht dort links, wo das Auto einbiegt. Für mich als Radler gibt es keine Spur, die mich dorthin führt, wenn ich auf der rechten Straßenseite vorfahre. Über die durchgezogene Linie dürfte ich nicht, und die Abbiegung über die Verkehrsinsel für Fußgänger würde von mir verlangen, dass ich eine abrupte mehr als 90-Grad-Kurve fahre.

21. Oktober 2013

Ein Radweg, der keiner ist - Rosensteinstraße

Auf der Nordbahnhofstraße führt ein Radweg zur Rosensteinstraße hoch, der von Fahrbahn und Gehweg deutlich abgegrenzt ist. Der versandet vor der Kreuzung auf der Fahrbahn. Nach der Einbiegung in die Rosensteinstraße bietet sich auf dem Gehweg ein Radstreifen an. Vorsicht, der ist aber kein Radweg! 

Er trägt zwar ein Radpiktikogramm im Pflaster, aber das blaue Schild für Radweg fehlt. Es handelt sich hier nur um einen für Radler freigegeben Gehweg, der seltsamerweise auf dem Trottoir als Radweg markiert ist, wenn auch für Fußgänger kaum erkennbar.

19. Oktober 2013

Ja, in Hamburg ...

da kann man Radfahren, denkt man immer, sagt man mir oft. Aber wie es scheint, hat Hamburg zwar ein riesige Radwegenetz, ist aber noch viel mehr Autostadt als Stuttgart. Das lese ich in Die Zeit online unter dem Titel: Hamburg, Stadt der kompromisslosen Autogerechtigkeit. Demnach sind in Hamburg die Radwege alt und die Autofahrer aggressiv. 

"Ständig sind Radfahrer in Gefahr, weil Autos rechts abbiegen, ohne zu schauen. Ständig fahren Autos so knapp an einem links vorbei, dass einem schlecht wird, nur um dann vor der roten Ampel 30 Meter weiter eine Vollbremsung hinlegen zu müssen. Ständig muss man mitten im Verkehr auf die Straße, weil jemand den Radweg zuparkt, oder der Radweg einfach endet, woraufhin man dann, will man kurz darauf links abbiegen, mehrere Spuren überqueren muss.

17. Oktober 2013

Das funktioniert so nicht

Ich warte auf den Moment, wo der Ordnungsdienst der Polizei, Radfahrer abpasst und ihnen Strafzettel ausstellt, weil sie eine rote Ampel missachtet haben, auf der falschen Seite des Radwegs gefahren sind, den Radweg nicht benutzt haben oder auf einen verbotenen Gehweg gefahren sind. (Siehe Bußgeldkatalog.) Das wäre ein fatales Signal. 

Auf die Idee könnte die Polizei kommen, weil sich die Meisten beim Thema Radfahren in Stuttgart über das Verhalten von Radfahrern beschweren. Man sei ja seines Lebens nicht sicher, die seien überall, die hielten sich an keine Regeln.

Was Radfahrer auf keinen Fall tun sollten

Nie auf dem Gehweg fahren, wenn er nicht per Schild freigegeben ist. Und wenn Sie schon auf dem verbotenen Gehweg fahren, dann rasen Sie nicht wie die gesenkte Sau an Ladentüren oder Haustüren vorbei.

Es könnte nämlich jemand heraustreten, der den Radler garantiert nicht rechtzeitig sieht. Für sich selbst können Sie ja jedes Risiko eingehen, das Sie eingehen wollen. Aber im Straßenverkehr sind anderer auch noch unterwegs. Sie verletzen andere. Zumindest aber versetzen Sie ihnen einen mordsmäßigen Schrecken.

15. Oktober 2013

Bitte an Radfahrer denken

Die Pfarrstraße wird nachmittags mit einer Schranke verschlossen, damit Autos aus der Katharinenstraße nicht mehr einbiegen können.

Die Schranke lässt aber wie auch im Heusteig eine Lücke für Radfahrer (oder Motorräder). Leider glauben die Gäste der Gaststätten an der Pfarrstraße, die Schranke sei ein guter Parkplatz. Sie parken die Lücke zu. Mit dem Rad komme ich nicht mehr durch.

13. Oktober 2013

Was Fußgänger auf keinen Fall tun sollten

Begegnungen mit Radfahrern sind für Fußgänger gar nicht angenehm. Leider müssen wir in Stuttgart sehr oft auf Gehwegen fahren, die für uns freigegeben sind. Und im Schlossgarten gibt es auf weiten Strecken gar keine Alternative. 

Radler haben auf gemischten Wegen keinen Vorrang. Sie müssen auf Fußgänger achten. Leider sind sie zuweilen dennoch zu schnell unterwegs. Das ist konfliktfrei, solange Fußgänger geradeausgehen und auf dem Weg genug Platz ist.

Gefährlich wird es, wenn der Fußgänger auf Radfahrer erschrocken oder zu höflich reagiert und beiseite tritt. Wir Radfahrer können nicht vorhersehen, in welche Richtung.

11. Oktober 2013

Ah ... das gab es auch mal.

Tatsächlich, man kennt auch in Degerloch Radfahrer. Kannte sie zumindest. Hier sollen, dürfen oder können sie fahren. Gemeint ist wohl, gegen die Einbahnstraße zum Rathaus von Degerloch. 

Aber es ist wohl schon lange her, dass man das Radzeichen mit unklarer nicht durchgezogener Linie in einem Anfall von Tatendurst aufs Kopfsteinpflaster gepinselt hat.


10. Oktober 2013

Lautenschlager Straße - eine Chance für Radfahrer vertan

Das Pflaster ist neu, die Pfosten aufgestellt, der Fußgängerüberweg nach rechts verlegt. Und nun?

Für uns Radler ist die Lautenschlager Straße eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Theodor-Heuß-Straße und Bolzstraße zum Hauptbahnhof. Aber an Radler hat man bei der Umgestaltung gar nicht mehr gedacht.

Sie war immer gegen die Einbahnrichtung für Radfahrer erlaubt. Aber jetzt ist die Einmündung, in der uns die Autos entgegenkommen, so schmal geworden, dass es eine Kibbelei wird. Rechts und links stehen Pfosten. Kommt ein Sprinter, geht gar nichts mehr.

9. Oktober 2013

Ein Amerikaner fährt auf dem Radweg

... Rums. Dies ist ein herrlicher Film über die Unmöglichkeit, in New York auf dem Radweg zu fahren. 

Casey Neistat zeigt uns, wie das geht. Denn er hat einen Strafzettel bekommen, weil die Polizei ihn erwischt hat, wie er neben den Radweg fuhr. Okay, sagt er sich, dann fahre ich künftig auf diesem verdammten Radweg, koste es, was es wolle. Schauen Sie es sich bis zum Ende an.

Blog Minds.com

5. Oktober 2013

Gefährliche Radlerampeln, zum Vierten - eine Denksportaufgabe


Diese Ampel ist ein schönes Beispiel dafür, dass Radfahrer im dritten Modus fahren müssen, dem speziellen Radfahrermodus, wenn sie sich auf einem Radweg befinden. 

Hier gelten nicht die Regeln für Fußgänger, denn da stehen Ampeln auf der gegenüberliegenden Seite, aber auch nicht die, die wir als Autofahrer gewöhnt sind. Aufofahrer haben stets klare Ampelregelungen mit mehreren Ampeln, die ihnen zeigen, welche Spur fahren darf und welche halten muss.

4. Oktober 2013

Heute Abend die etwas andere Tour durch Stuttgart

Um 18:30 Uhr am Stuttgarter Feuersee (bei der Roten Kapelle) treffen sich heute Abend wieder die Radlerinnen und Radler, die einmal im Monat in kritischer Masse auf Straßen durch Stuttgart fahren, die sonst nur Autofahrern vorbehalten sind. 

Dieses Mal wird es eine echte Tunneltour. Sie geht durch den Schwanentunnel und über die König-Karls-Brücke nach Cannstatt und auf dem Rückweg durch den Wagenburgtunnel.  Im September waren wir 92, heute wollen wir die 100 knacken. (Ich zumindest werde mir alle Mühe geben.)

Auf der Tour kann jeder mitfahren. Ein besonderes Können oder besondere Kondition sind nicht nötig. Dafür ist die Stimmung gut.

Hier der Link zur Route

2. Oktober 2013

Ein Herz für Radfahrer/innen

... habe ich, meint Isabelle Butschek von der online-Redaktion der Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung. Sie hat heute über meinen Blog berichtet.

"Stuttgart - Diese Stadt macht es ihren radelnden Bewohnern nicht gerade leicht. Schon die Topographie ist eine Sache für sich ..." meint sie. Und so geht es weiter ...


1. Oktober 2013

Was will uns dieses Schild sagen?

Wo ist der Radweg, auf den es hinweist, hälftig geteilt mit dem Gehweg? Das Schild steht Richtung Kaltental an der Kreuzung Böblinger Straße mit der Schickardtstraße, die rechts vom Schabtunnel her kommt. 

Die Böblinger Straße hat keinen Radweg. Man fährt sie vom Marienplatz kommend auf der schmalen Fahrbahn. Kurz vor der Ampel aber will man die Radler offenbar von der Straße haben und gibt den Gehweg frei. Was ja nicht heißt, dass ich als Radler dort fahren muss. Allerdings dürfen Autofahrer hier nur rechts oder links, nicht geradeaus. Für mich als Radler ist hier das Geradeausfahren nicht freigegeben. Statt dessen sehe ich dieses Schild, das genau auf der Ecke an der Fußgängerampel steht. Es weist einen für mich verpflichtenden Radweg aus. Aber wo ist der?