18. September 2019

Radfahren im Pfadfindermodus

Auf der Verbindung zwischen Wilhelmsplatz und Finanzamt (Torstraße, Eberhardstraße und Rotebühlplatz) müssen Radfahrende vier Mal die Spur wechseln und kreuzen insgesamt zehn Mal die Fahrlinien von Autos.

Die Strecke auf der Rotebühlspange wirkt auf Radfahrende so, als habe man sie in verschiedenen Epochen fleckchenweise geplant, ohne zu wissen, wie die Radführung zehn Meter weiter organisiert ist. Die Fahrlinien von Autos und Fahrrädern durchschlingen und überkreuzen sich, Wegführungen bleiben unklar, und man landet unerwartet an Verbotsschildern oder Verkehrsinseln. Insgesamt eine verwirrende Streckenführung, die nur für routinierte Radler/innen mit Pfadfindersinn taugt.  
Normalerweise fällt uns das gar nicht mehr auf. Aufgefallen ist es mehreren, auch mir jetzt, weil das Tiefbauamt plötzlich die rote Aufstellfäche fürs Abbiegen in die Fußgängerzone Sophienstraße (mit Rad-frei) weggenommen und als Sperrfläche schraffiert hat. Die Stelle, wo man links abbiegen soll, liegt nun ein paar Meter davor, ist aber überhaupt nicht mehr gekennzeichnet. Gut: man biegt nun nicht mehr in den Pollerverhau ab. Schlecht: Man weiß nicht, dass diese Fläche dafür da ist. Wir werden uns daran gewöhnen (Seufz!!!), die meisten radeln halt irgendwie frei Schnauze. Das stärkt den Pfadfindermodus, nicht aber das Vertrauen in Radinfrastruktur.

Und noch eine Verwirrung gibt es: Radelt man Richtung Tagblattturm, sieht man neuerdings einen schwarzen Streifen auf dem Gehweg, wo mal der Radweg war. Der ist so nicht gekennzeichnet, aber manche mögen sich erinnern und sind verwirrt. Müssen sie da jetzt radeln? Nein wir dürfen auch nicht, wofür auch immer dieser Asphaltstreifen da sein soll. Tatsächlich müssen wir auf der Fahrbahn bis zur Nesenbachstraße vorradeln, wo wir dann, mitten in der Aufstellfäche für Fußgänger/innen an der Fußgängerampel auf den alten roten Radweg gezwungen werden und durch die zweite Aufstellfläche für Fußgänger/innen zur Radlerampel am Wilhelsmplatz vorfahren. Dort müssen wir lange warten, bis wir Grün kriegen. Die Radführung endet genau am Ende des Platzes an der Einfahrt in die Wilhelmstraße.

Schaut man sich nun die ganze lange Spange mal genau an, dann häufen sich die Komlikationen für Radfahrende. Sie passen überhaupt nicht zu den Kriterien einer intuitiven und sicheren Verkehrsführung.

Radverkehr grün, Autoverkehr blau
Fahren wir zuerst von Süden nach Nordwesten und fangen in der Wilhelmstraße an (auf der Karte, Kreis 1). Wie es hier zugeht, habe ich schon ausführlich beschrieben. Wir radeln zur Ampel an der Katharinenstraße. Bei Grün müssen wir auf der Kreuzung bei gleichzeitig startendem Autoverkehr diagonal über die Fahrbahn nach links wechseln. Autofahrende müssen außerdem kurz dahinter den roten Radstreifen von rechts nach links kreuzen. Also: Zwei Mal kreuzen sich die Fahrlinien von Radfahrenden und Autofahrenden. Dann stehen wir auf dem roten Radstreifen zwischen zwei Autospuren. Wenn wir Grün kriegen, werden wir an über die Riesenkreuzung am rechten Fahrbahnrand geleitet. Sind wir an der Torstraße, sehen wir auf der Busspur auf der linken von zwei Fahrbahnen ein Radzeichen (Kreis 2), also wechseln wir vom rechten Rand auf die linke Fahrspur. Stellen wir dann aber fest, dass wir nach rechts in die Eberhardstraße (Richtung Marktplatz) abbiegen oder geradeaus in die Steintraße radeln wollen, müssen wir erneut von der linken Spur zurück auf die rechte Spur wechseln (Kreis 3). 

Wollen wir geradeaus Richtung Tübinger Straße, kriegen wir zusammen mit dem Bus Rot und stehen. Wer die Kreuzung kennt, fährt über die Einfahrt in die Eberhardstraße rechts um die Verkehrsinsel herum und aus der Eberhardstraße ohne Ampel wieder raus Richtung Tübinger Straße (der Autoverkehr steht ja). Auf der Kreuzung am Tagblattturm (Kreis 4)  kreuzen sich zugleich mehrere Radverkehrsströme mit den Autoströmen von und zur Steinstraße, die absurderweise Vorfahrt haben, auch vor dem Bus.

Haben wir das geschafft, sind wir auf dem Teil der Eberhardstraße, der Richtung Finanzamt nur noch von Bussen, Taxis und Fahrrädern befahren werden darf. Allerdings ist der Autoverkehr aus der Tübinger Sraße runter zum Tagblattturm und zum Wilhelmsplatz noch erlaubt. Der kommt uns entgegen, wenn wir nach links in die Tübinger Straße einbiegen wollen, auch weil die Einmündung oft zugeparkt ist (nächste Karte unten, Kreis 5) Ab der Einmündung Tübinger Straße darf kein Pkw-Verkehr (ausgenommen Taxis) mehr stattfinden, aber es fahren und halten Busse und der Lieferverkehr ist sowieso überall. Hier queren auch  Fußgänger/innen, die glauben, sie befänden sich noch in der Fußgängerzone.

Am Ende dieser Strecke, stoßen wir wieder auf Autoverkehr. Er biegt vom Finanzamt kommend, nach links in die Kronprinzenstraße ab. Oder er kommt aus ihr heraus und biegt nach rechts Richtung Finanzamt ab (Kreis 6). Den Abbiegeverkehr durchqueren wir.

Und nun wird richtig kompliziert. Ich muss nämlich vorausplanen. Und dazu muss ich mich gut auskennen. Wenn ich an der Rotebühlplatzkreuzung nach links in den Westen radeln will, muss ich wissen, dass ich an der neu gemachten, nicht mehr rot gekennzeichneten Fläche nach links über die Gegenfahrbahn auf den Gehweg wechseln kann. Dabei muss ich von ganz rechts auf die linke Spur radeln und links auf dem Aufstellplatz, der nicht gekennzeichnet ist, anhalten (Kreis 7). Ich quere hier zwei Mal den Auto-Längsverkehr. Auf dem Gehweg schlängeln wir uns dann durch Fußgänger/innen hoch, bis wir auf die Fußgänger-Radampel stoßen. Manche wollen drüben dann nach links, manche geradeaus, und ihnen kommen Radler entgegen, deren Wege man dabei kreuzt.
Habe ich das nicht gemacht, lande ich an der Autoampel. Da sehe ich ein Fahrrad-Verboten-Schild auf der Verkehrsinsel stehen. Ich weiß, dass das Linksabbiegen mit den Autos hier verboten ist, allerdings ist das Schild missverständlich. Erstens steht es links von der Fahrspur auf der Verkehrsinsel und ist damit nicht gültig. (Verkehrzeichen müssen rechts vom eigenen Fahrweg stehen.) Und es hat darunter einen Pfeil, der nach links zeigt, also auch eine Sperre für Radler nach dem Abbiegen ankündigen  könnte, wie ich hier schon mal beschrieben habe.


Wer den Absprung nach links auf Höhe der Sophienstraße verpasst hat, darf also nicht mit den Autos abbiegen und kann nur noch den Schnellausstieg auf die Verkehrsinsel für Fußgänger machen und absteigen. Wer beizeiten (also weit vor der Kreuzung) hochgeschaut hat, hat diese Schilderkombination gesehen. Welche Strecke sie mir genau vorschlägt, habe ich allerdings nie durchschaut. (Ich kann es mir nur ergrübeln. Einer meiner ersten Blog-Posts im Juli 2013 hat sich mit diesem Radler-Rätsel schon beschäftigt.)
 
Derzeit landen wir in der Baustelle an der Ecke Theo. Man kann sich auf dem freigegebenen Gehweg durchschlängeln oder auf der Fahrbahn bleiben. In jedem Fall kommt man an der Ecke auf dem Aufstellplatz mit Radlerampel an. (Viele orientieren sich an der parallelen Fußgängerampel und fahren dort.) Da warten wir nun bis die Radlerampel zusammen mit der Autoampel grün wird. Und nun wird es echt haarig. Denn eigentlich will ich ja nach links Richtung Westen. Es gibt am Ende der Überquerung der Theo aber keine Möglichkeit, auf den Aufstellplatz für die Quer-Ampel über die Fritz-Elsas-Straße zu kommen. Es gibt auch kein Signal, an dem ich mich orientieren könnte.
Aus Radlerperspektive
Auf keinen Fall aber sollte ich hier im Fahrschwung von rechts nach links die Spuren wechseln, denn es fahren parallel zu mir Autos geradeaus in die Fritz-Elsas-Straße. Ich muss unbedingt anhalten und warten. Aber wo? Da ist nichts geregelt. Wenn ich nicht absteigen und mein Fahrrad um neunzig Grad umsetzen will, dann warte ich mit dem Fuß auf dem Bordstein der Verkehrsinsel. Und zwar an der Stelle, wo ich im Luftbild das Fragezeichen gesetzt habe. Das ist so nicht vorgesehen.
Aber die Streckenführung für Radfahrende, die nach links in den Westen wollen, zu dieser Kreuzung hin ist eben alles andere als leicht erkennbar. (Schon gar nicht bei einer Erstfahrt und im Rollen.)

Und hier noch mal die Karte des gesamten Spurwechsel-Labyrinths. An 9 Stellen müssen wir Radfahrende vom Süden Richtung Finanzamt 10 Mal den Längs- oder Abbiegeverkehr der Autos rollend kreuzen, 4 Mal davon müssen wir das tun, nur um geradeaus weiterfahren zu können, und zwar an den Punkten 1, 2, 6 und 7.
Radeln wir von Nord Richtung Wilhelsmplatz, ist es etwas einfacher. Wir müssen uns an Punkt 8 in den Autoverkehr einreihen, begegnen dem Einbiegeverkehr aus der Tübinger Straße an Punkt 5, müssen uns an Punkt 4 erneut in den Fahrverkehr der Autos einreihen (die Vorrang haben) und schließlich plötzlich an einer Fußgängerampel auf den Radweg hochfahren. Auf die Busse müssen wir in beiden Fahrrichtungen achten, sie gegebenenfalls umfahren oder hinter ihnen warten. Einen derartigen Schlangenlinienkurs muten wir unseren Autofahrenden nicht zu.

grün: Fahrrad, blau: Auto
Übrigens: Wenn wir mit dem Fahrrad vom Marktplatz her kommt, kann man aus der Eberhardstraße auf der Fahrbahn nicht nach links in die Torstraße abbiegen. Das wird durch die Spuführung und die Fußängerfurt verhindert. Es geht nur durch ein Hoppeln über die Fußängerampel (rote Linie). Und dann muss man aus der Fußängerfuhrt heraus nach links auf die Fahrbahn schwenken. Eine typische ungeklärte Situation (welches Lichtzeichen gilt für mich, Auto- oder Fußgängerampel?) Die Verkehrsführung geht sehr häufig davon aus, dass Radler/innen nie links abbiegen müssen.

Wie gesagt, wir sind daran gewöhnt, und der Autoverkehr ist meistens langsam unterwegs. Allerdings ist ein wichtiger Grundsatz einer vertrauenerweckenden und sicheren Radverkehrsführung, dass man so wenig Berührungspunkte wie möglich mit dem Autoverkehr konstruiert. Überall, wo sich Fahrlinien von Radfahrenden mit denen von Autofahrenden überkreuzen, entsteht ein Konfliktpunkt und das steigert das Unfallrisiko. Spurwechsel über Fahrbahnen hinweg, auf denen Autos rollen, schrecken weniger routinierte Radfahrende ab. Sie erfordern einen coolen Ralder, der, auch wenn er die Strecke zum ersten Mal radelt, alle Schilder und Vekehrszeichen erfasst, sofort versteht, die Arme mal links, mal rechts rausstreckt und den Autoverkehr hinter sich und vor sich und den Gegenverkehr gleichzeitig beachtet.

Wir brauchen also dringend eine in sich schlüssige, durchggängige und stressfreie Radroutenführung durch die Rotebühlspange.
 


16 Kommentare:

  1. " Ich weiß, dass das Linksabbiegen mit den Autos hier verboten ist, allerdings ist das Schild missverständlich."

    Auf dem Bild siehst du dahinter dann aber am Ampelmast hinter der Baustelle auf der Verkehrsinsel sogar ein Linkabbiegegebot (Z. 209-10).
    Ich vermute mal , da will man "nur" direktes Linksabbiegen mit Fahrrädern verbieten, weil das längere Räumzeiten erforderlich macht und somit den KFZ-Durchsatz der Kreuzung senkt. Auch wieder ein rechtlich zweifelhaftes, radfahrerfeindliches Konstrukt

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    1. Genau so ist es. Man will nur das direkte Linksabbiegen von Radlern verbieten, wegen der Räumzeiten. Das ist an einigen Riesenkreuzungen in Stuttgart so und ärgert und Radfahrende.

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    2. Das Witzige ist ja, dass man das Linksabbiegen wegen der Räumzeiten an einer Stelle verbieten will, an der nur noch die "halbe " Kreuzung gequert werden muss. Wenn man vom HBF kommend auf der Theo diese Kreuzung Richtung Feuersee queren will, muss man auf der Straße fahrend genau über diese Kreuzung komplett drüber. Der Radweg führt rechts, aber da ist wegen dem Rechtsfahrgebot ein geradeaus verboten. Auch wenn das AfÖ da ein Fahrradsymbol in die Ampel gemacht hat gilt nun mal das VZ209. Anscheinend spielen da die Räumzeiten keine Rolle oder was ich vielmehr glaube, man hat sich total verplant und komplett den Überblick verloren in der Absicht, den radverkehr von der Straße wegzubekommen. Hier der Link aus Streetview von der Kreuzung. https://www.google.com/maps/@48.7754846,9.1719039,3a,75y,220.47h,65.05t/data=!3m6!1e1!3m4!1sdOUEFEqRoDG-LX0hPsNLEQ!2e0!7i13312!8i6656

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  2. Als wir Anfang der 10er Jahre mit unserer Elterninitiative eine Kita im Stuttgarter Westen gebaut haben, kam zur Eröffnung neben der frisch gewählten Sozialbürgermeisterin auch einiges an weiterer Gemeinderatsprominenz.

    Wir hatten größte Probleme im Baugenehmigungsverfahren und ich mahnte die Gäste vor der zunehmend dsyfunktionalen Verwaltungsbürokratie, die uns - als Nation - zukünftig zur Handlungsunfähigkeit verdamme.

    Eine ältere Dame der Union steckte mir ihre Visitenkarte mit den Worten zu, das mit dem Baurechtsamt sei klar, dort säßen lauter "Sozen", bei Problemen solle ich doch ruhig bei ihr anrufen - gerne privat.

    2 Fragen:
    Wer sitzt im Orndungsamt?
    Wann wird endlich begonnen, unsere Interessen mit skrupelloser Machtpolitik durchzusetzen?

    btw. wer wird heute nochmal Regionalpräsident?

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    1. Liebe/r Anonyma/us, das ist jetzt hier nicht so richtig das Thema. Skrupellose Machtpolitik ist nicht mein Ideal. Aber wir haben angefangen, massiv mehr für den Radverkehr zu tun (wir, die wir im April den Zielbeschluss durchgesetzt haben und jetzt bei den Haushaltsberatungen viel, viel Geld und Personal dafür beschließen wollen). Ich hoffe, es wird am Ende, bei der Schlussabstimmung im Dezember, der poltische Wille des Gemeindrats sein, dass die Verwaltung sich eifrig daran macht, überall eine Radinfrastruktur zu schaffen, die den Kriterien von Stressfreieheit, Durchgängigkeit und Sicherheit entspricht. Aber grundlegende Umbrücke dauern eben dann doch eine gewisse Zeit.

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    2. Ergänzung:
      Der neue ist der alte Regionalpräsident.
      Er ist das schon für gewisse Zeit und für viele, gerade junge Menschen schon immer.
      Er steht für das System weiter-so.

      Ich wünsche noch viel Freude beim Aufmalen ungeeigneter Verkehrsinfrastruktur.
      Ich persönlich bevorzuge in diesem Falle echte Pornographie.

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  3. Ein weiteres schönes Beispiel wie wenig Sinn es macht in Stuttgart die Radverkehrsführung zu beachten. Es ist besser sich auf die eigene Erfahrung und das eigene Sicherheitsgefühl zu verlassen. Zugegeben, Radler mit wenig Erfahrung, Kinder,ängstliche Radler sind die Verlierer. Sie fahren gar nicht oder nutzen verbotenerweise den Gehweg. Deshalb ist es auch gut, auf solche unübersichtliche und damit auch gefährliche Radverkehrsführungen immer wieder mit dem Finger zu zeigen. Falls es zu einem Unfall kommen sollte bezweifle ich übrigens, ob aufgrund der unübersichtlichen und komplexen Radführung die Stadt aus ihrer Haftung raus wäre. Spannend zu sehen, ob das AfÖ auf diesen Hinweis umgehend reagiert oder ihn ignoriert (vgl. Kaltentaler Abfahrt-Dooring).

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  4. Die Stelle sieben ist neuerdings mit einem Geradeauspfeil gekennzeichnet, mit Taxi frei. Genau genommen darf man dort nun gar nicht mehr in die Fußgängerzone abbiegen. Mal sehen ob da noch irgendwann ein Fahrrad frei Zeichen kommt. Ich komme an dieser Stelle Richtung Nord-Nord-West oft vorbei und lasse das mal offen, ob ich der Beschilderung folge.

    Die Fußgängerzone ist wirklich ein Slalom, aber es funktioniert halbwegs, man muss nur mit Glasscherben, dem S-Bahn Ausgang und den ganztägig Betrunkenen aufpassen.

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    1. Warum wohl die Fußgängerzone FUßGÄNGERzone heißt?

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    2. Diese Fußgängerzone ist für Radfahrer freigegeben. Also darf man da rein fahren. Bislang meinte man im Tiefbauamt, die Rad-frei-Schilder drüben seinen Hinweis genug, dass Radfahrende die Stelle zum Abbiegen nutzen können. Wo der Geradeauspfeil ohne Linksabbiegefreigabe für Radler steht, muss ich noch mal gucken. WEnn ich mich aber tatsächlich auf dieser Stellfläche befinde, dann bin ich ja nicht mehr auf der Fahrbahn, für die die Beschilderung gilt. Jedenfalls könnte man es so auslegen. Aber dass wir hier als Radfahrende an hundert Stellen damit beschäftigt sind, auszulegen, was Schilder und Spurführung uns sagen, kritisieren ich ja auch gerade.

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    3. Da gebe ich Dir 100% recht Christine und bin auch dankbar für Deine fundierte Kritik an der gegenwärtigen Situation.

      Ich zweifele oft an der Verkehrsbeschilderung und -führung insbesondere für Radfahrer. Manchmal verzweifele ich auch komplett daran.

      Der Einwand mit dem Pfeilen ist interessant, das könnte auch erklären, weswegen es eine ähnliche Situation in der Rosenbergstraße Richtung Osten gibt, dort ist per blauen Pfeil das Abbiegen in die Falkertstraße nicht erlaubt, die jedoch eine (für Fahrradfahrer freigegebene) Fußgängerzone ist. Die Ironie daran ist, dass diese Beschilderung direkt neben einer Jugendverkehrsschule ist. Ich vermute, dass dort einige Schüler in Richtung des Dillmann-Gymansiums fahren werden.

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    4. An Frau Lehmann:
      es ging mir ums "Slalom fahren" in dieser (und in allen anderen) Fußgängerzone(n). In einer Fußgängerzone ist es de facto verboten an laufenden Personen VORBEI oder HERUM zu fahren, da man dort nicht schneller als Fußgänger fahren darf und diese ABSOLUTEN Vorrang haben!!

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    5. So wie ich Frau Lehmann einschätze aufgrund dessen, was sie bisher geschrieben hat, meint sie bei Slalom fahren ein sehr großzügiges umrunden, wenn Platz ist, und nicht ein Slalom fahren wie bei Super-G (Ski), bei dem man die Pylonen (analog Fußgänger, nicht abwertend gemeint) berührt und wegstößt.

      Man hat als Radfahrer stets deutlichen Abstand zu halten und im Zweifelsfalle zu bremsen oder anzuhalten. Ich versuche den Abstand zu Fußgängern immer so groß wie möglich zu halten und scheue dabei keine Umwege.

      Das mit dem nicht schneller als Fußgänger fahren ist nicht zutreffend. Welcher Fußgänger überhaupt -- Usain Bolt oder eine gebrechliche Person am Rollator; oder der besoffene Wasnbesucher? Gerichtsurteile erlauben Fahrradfahrern ca. 15km/h, an Engstellen natürlich langsamer und im Zweifelsfalle anhalten und absteigen. Absoluten Vorrang haben Fußgänger, daher kommt ja der Slalom, weil man keine gerade Linie fahren kann und oft bremsen muss.

      Davon unabhängig fahren leider aber viele Radfahrer in Fußgängerzonen schneller, oft sogar so schnell wie sie können. In (freigebenen) Fußgängerzonen oder Verkehrsberuhigten Bereichen werde ich von Radfahreren oft zurück überholt, die ich zuvor schon einmal überholt hatte.

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    6. An KaivK:
      alles richtig was sie schreiben. Schön finde ich wie sie sich verhalten, viele dürfen sich da gerne eine Scheibe von abschneiden!

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    7. So wie KaivK das beschreibte, sehe ich das auch. Und weil das nciht gut ist, wender für Radfhahrende noch für Fußgänger/innen, müssen wir alle gemeinsam dafür arbeiten, dass Rad- und Fußverkehr getrennt werden, und zwar überall (außer in Konsumzentren, klassichen Fußgänerzonen ,wo Radfahren erlaubt ist), was aber auch bedeutet, dass wir auf der Fahrbahn Platz für Radfahrende schaffen, damit sie sich dort bequem und ohne Angst zu haben, bewegen können.

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  5. Und wenn man die Rotebühlplatz-Umfahrung durch die Fußgängerzone überlebt hat, steht man an einer Ampel, die linksherum der Rotebühlstr. folgend auf eine Treppe zuführt und rechts herum auf einen Gehweg. Ich biege vor der Treppe links ab und kollidiere dann wieder mit dem MIV, der gerade in der selben Richtung von der Paulinenstr. kommend grün hat. ...

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