29. Juni 2015

Radeln mit Beschiss

Übertreibung macht anschaulich, sagte schon meine Großmutter. Gut formulierte Bösartigkeiten sind ja auch mal schön zu lesen. 

"Batterien treiben nicht länger nur den Herzschrittmacher an, sondern inzwischen ganze Horden gut betuchter Mitbürger, die mal eben 2000 Euro für ein gestyltes Stück Sondermüll ausgeben. Mag der moderne Rentner auch ohne Greenpeace-Beutel nicht aus dem Haus gehen: Pedelecs mit ihren Batteriepaketen, am besten noch mit Problemstrom geladen, sind nicht nur in ihrer Wirkung für den Bewegungsapparat fragwürdig, sondern auch von der Ökobilanz her", schreibt Achim Achilles im Spiegel.

28. Juni 2015

Red Party - Alles auf Anfang

Am Freitag, den 26. Juni haben wir zum dritten Mal das Stoppen geübt. Womöglich zum letzten Mal. Denn die Gerüchte verdichten sich, dass die Stadt eine Lösung gefunden hat. Sie wird wahrscheinlich am Dienstag auf der Sitzung des Bezirksbeirats Süd vorgestellt.

Ich bin echt gespannt!

Die Bezirksbeiratssitzung findet am Dienstag im Generationenhaus in Heslach (2. Stock) statt. Beginn 18.30 Uhr. Das Thema Stoppschild ist Tagesordnungspunkt 3. Die Sitzung ist öffentlich. Wer also neugierig ist ...

Von unser dritten Stoppschild-Party habe ich erneut ein Video gemacht.

27. Juni 2015

Gegen Regen wächst ein Dach


Es gibt viele Arten sich auf dem Rad vor Regen zu schützen. Von Kopf bis Fuß wasserdicht anziehen oder bei Ankunft die nassen gegen trockene Kleider tauschen. Ich bin noch der Typ, Regenmantel, Regenhose und Kapuze. 

Aber  Blogleser Achim ist schon der Typ Dach überm Kopf. Ich habe diese Regendächer für Räder schon auf der Messe in Friedrichshafen gesehen.

Aber ich habe noch nie einen getroffen, der so was hat. Deshalb habe ich Achim gebeten, mir zu beweisen, dass es nicht umständlich ist.
Es lief wie geschmiert und dauerte nicht länger als es dauert, wenn ich mir auf der Straße bei Gewitterregen Fegenhose und Regenmantel anziehe.

26. Juni 2015

Stopp, Stopp, Stoppschild

Bleibt es, fällt es, kippt es wenigsten? Vielleicht habe ich bis heute Abend Neuigkeiten, wenn wir uns zum dritten Mal am Stoppschild treffen. 

Die erste Red Party, die zweite Stoppschildparty, die dritte Aktion "Wir üben das Stoppen"
heute 18 Uhr Tübinger Straße, Ecke Feinstraße.
Und bringt was Rotes mit.


Wir sehen uns.

25. Juni 2015

Ich will mal wieder loben

Kürzlich sind mir im Schlossgarten auf dem Radweg vom Neckartor Richtung Cannstatt die Wegweiser aufgefallen. 

Neu, groß, gut sichtbar. Da lang Richtung Kornwestheim (na ja weit weg) und S-Nord.

Sehr schön, dachte ich, dann folge ich der Wegweisung mal. Der Radweg endet gleich hier und geht in den gemischten Fuß-/Radweg des Schlossgartens über und führt quer durch die Anlage.

23. Juni 2015

Autos kosten, Radfahrer bringen Geld ein

Radfahren ist für den Einzelnen gut. Man kommt entspannter bei der Arbeit an, man schaltet auf dem Heimweg den Bürostress ab. Die Bewegung tut Körper und Kopf gut. Radfahren ist aber auch für die Gesellschaft und Wirtschaft gut. 

Darauf hat die Wirtschaftswoche in diesem Artikel wieder einmal hingewiesen. Ich habe auch immer wieder darüber geschrieben, warum Radfahrer/er der Gesellschaft nützen.

Eine Studie der Lund-Universität Kopenhagen hat jetzt erstmals genau gerechnet und festgestellt, dass eine Autofahrt die Gesellschaft sechs mal mehr kostet als eine Radfahrt. Während Autos Geld kosten, bringen Radfahrer/innen sogar Geld ein.

21. Juni 2015

Schaffen wir den Radweg ab

Es funktioniert einfach nicht. Der Radweg am Landtag wird von Fußgängern  nicht erkannt und nicht akzeptiert.

Neu sind die Kordeln, die ihn begrenzen. Aber nach kurzem war die hier abgerissen. Sie wurde wieder dran dran gemacht, aber wir Radler konnten gar nicht so schnell gucken, da war sie wieder abgerissen war (Stand 23.6.).

Fußgänger erkämpfen sich einen Radweg. 
Denn: Dieser Radweg ist eine Lüge. 

Red Party - Wir üben das Stoppen, die Dritte

Es hat eine Verkehrszählung gegeben an der Ecke Tübinger Straße, Feinstraße, wo das Stoppschild für Radfahrer steht. Das Ergebnis ist mir nicht bekannt. Und welche Schlüsse daraus gezogen werden, schon gleich gar nicht. 

Ich finde, das Stoppschild muss unverzüglich abgebaut werden. Deshalb lade ich ein zu zum dritten Mal zur Stoppschildparty "Wir üben das Stoppen" am

Freitag den 26. Juni 18 -19:30 Uhr. 

Dies ist die erste

Red Party.  Stoppschilder sind rot, wir auch. Wir tragen etwas Rotes, wir bringen rote Luftballons mit, wir sind das Stoppschild. Wir üben das Stehen auf zwei Rädern. 

Hier die beiden Videos von Wir üben das Stoppen 1 und

19. Juni 2015

Bordsteine abgesenkt an der Reinhold-Maier-Brücke

Jetzt passt es. An der Reinhold-Maier-Brücke in Cannstat ist Anfang des Jahres eine Radspur entstanden. Fand ich schön.

Allerdings habe ich mich darüber mokiert, dass sie auf der Seite am Kraftwerk von Münster am Bordstein endet. Und ich fand, eine Bordsteinabsenkung sei nötig, damit man vom Radstreifen über den Gehweg zum Neckardamm runter fahren kann.

Und siehe da: Das kann man jetzt. Der Bordstein ist hier abgesenkt. Und er ist auch an der Ampel drüben abgesenkt, wo man bisher nur gegen den Bordstein fahren konnte.

17. Juni 2015

Bild des Tages

Nein, auf Radwegen darf man trotzdem nicht einmal kurz anhalten, auch wenn man gerade nicht weiß, wo man hinmuss.

Das Zustellen der beiden Einfahrten in die Radwege an der Sperrung Tübingerstraße Ecke Feinstraße ist ein zusätzliches Hindernis für Radler neben dem Stopp-Schild Richtung Gerber.

Gaaaaaanz schlecht! Stuttgart demonstriert hier, wie ungeheuer schwer es der Stadt fällt, Radfahrer als Verkehrsmittel ernst zu nehmen.

Drucken wir uns ein Schild


Vielleicht sind der Stadt die Blechschilder für Radwege ausgegangen. Kann ja mal passieren, wenn man derartig viel baut. Oder ist es doch ganz anders? 

Ein Scherzbold hat sich gesagt: Ich habe ja einen Farbdrucker, da drucke ich jetzt mal diese blauen Schilder mit dem Fahrrad drauf, stecke sie in Klarsichthüllen und hänge sie an Schildermasten oder Holzpfosten auf. Mal sehen, was passiert.

15. Juni 2015

Polizei auf Pedelcs - ein Phantom

Seit Mitte April sollen in Stuttgart Polizisten auf Pedelecs Streife fahren. Das stand zumindest in der Esslinger Zeitung. Aber wo sind sie? Ich suche noch. 

Eine weitere Spur gibt es immerhin: Die Seite bike-concept meldet am 16. April, man habe die Bikes an die Polizei ausgeliefert. An die Essslinger Polizei oder an die Stuttgarter? Große Frage. Der Laden liegt in Esslingen.

14. Juni 2015

Stoppen ist ganz schön anstrengend

Zum Video geht es hier
Aber wir haben es geschafft. Wir haben den ersten Stuttgarter Radlerstau erzeugt. Und zwar bei Deutschlands erster Stoppschildparty. 

Schön war's. Fünfzig Radler/innen haben sich beteiligt am Protest von Radfahren in Stuttgart, ADFC, und Critical Mass am Freitagabend  gegen ein Stoppschild für Radfahrer/innen in der Tübinger Straße auf der Hauptradroute 1.  Wir meinen, das Stoppschild muss weg. Es kann nicht sein, dass Radfahrer anhalten müssen, damit der Autoverkehr nicht stoppen muss. Und es macht die Situation für Radfahrer gefährlicher. Außerdem ist das Stoppschild hier wohl rechtswidrig aufgestellt (Siehe Kommentare).

13. Juni 2015

Deutschlands erste Stoppschildparty

Fand gestern Abend am Stoppschild nur Radfahrer/innen auf der Hauptradroute 1 in der Tübinger Straße statt. Zum zweiten Mal haben wir das Stoppen geübt. 

Das muss man üben. Es hält sich ja sonst keiner dran. Dreißig Leute waren ständig anwesend, fünfzig waren wir insgesamt. Neugierige gab es auch. "Ich finde das Stoppschild nicht so problematisch", sagt ein Radler. "Ja, hältst du da auch wirklich an?", fragt einer von uns. "Nein." - "Müsstest du aber." - Echt? Nöö, nä?"

11. Juni 2015

Belohnen statt bestrafen

Wir brauchen Radfahrer/innen und wir wollen sie. Auch Autofahrer wollen mehr Radler, auch wenn ihnen das oft selbst nicht klar ist und sie den Radler hassen, hinter dem sie sich gerade befinden. (Nun gut nicht alle.) 

Denn jeder Radler ist ein Auto weniger im Stau, und noch dazu braucht er höchstens ein Fünftel des Platzes, den ein Auto auf der Straße braucht. Radfahrer kaufen mehr ein als Autofahrer und machen weniger Krach.

Wer Rad fährt, hilft der ganzen Stadt und seiner eigenen Gesundheit. Aber wir jagen und beschimpfen sie. Und wir drängen sie in die Illegalität, um uns dann darüber aufzuregen, dass Radler sich nicht an die Regeln halten.

Die Stadt hat auf der künftigen Fahrradstraße Tübingerstraße ein Stoppschild auf gestellt.  Das heißt, Radler in die Regelwidrigkeit manövrieren. Jetzt braucht man nur noch an einem Sonntag dort einen Polizisten aufzustellen, der bei jedem Radler abkassiert, der hier nicht zum Stillstand abbremst (Fuß auf den Boden), egal, ob gerade ein Auto vom Gerber in die Feinstraße abbiegen will oder nicht. Deshalb üben wir morgen, Freitagabend dort das Stoppen. Und sagen Nein zu einer Verkehrspolitik, die Radler stoppt, damit Autos nicht stoppen müssen.

10. Juni 2015

Happy Birthday

RiS ist zwei geworden. Vor zwei Jahren habe ich meinen ersten Post für RiS geschrieben.  

Anlass war die Frage, warum Radler so oft bei Rot weiterfahren. Was ich mir damals dazu gedacht habe, kann man hier noch mal lesen. Völlig anders würde ich es heute auch nicht schreiben. Auch wenn RiS inzwischen viel dazugelernt hat.

9. Juni 2015

Unplattbarer Reifen

 https://www.facebook.com/Trendwizzard?fref=photo 
Nachts um viertel nach zwölf, Rosensteinpark, die unbeleuchtete Stelle ... pffff. Plötzlich läufts unrund. Ein Platten.

Den kriegt man garantiert nur, wenn es regnet, wenn man es eilig hat oder wenn man schick angezogen ist. Es gibt ja bereits Radreifen die einer Reißzwecke standhalten sollen und für Glasscherben auf Radwegen gut brauchbar sind. 

Die Firma Tannus wirbt mit einem High Tech-Reifen aus leichtem Polymer, sozusagen Vollgummi. Für Rennräder leicht genug, scheint's. Ob sie stabil genug sind, weiß ich nicht. Aber vielleicht ist es doch für den einen oder die andere eine Alternative. Hier das Video, das zeigt, wie man die Reifen aufzieht. 

Soweit ich erkennen kann, gibt es diese Reifen (übrigens auch  in netten Quietschfarben) bislang nur in München bei TrendWizzard. Falls jemand damit Erfahrung hat, ich freue mich über eine Nachricht. 

7. Juni 2015

Dann üben wir also noch mal das Stoppen

Denn das Stoppschild für Radfahrer/innen in der Tübinger Straße, Ecke Feinstraße bleibt bis auf Weiteres stehen. Nichts hat geholfen, das zuständige Amt davon zu überzeugen, dass ein Stoppschild zum Schutz der Radler verkehrt ist.

Es schützt die Radler nicht, es entlastet nur die Autofahrer von der Verantwortung auf Radfahrer/innen zu achten. Bei einem Unfall sind nicht sie, sondern die Radler schuld.

Es stoppt Radfahrer, damit Autofahrer nicht stoppen müssen. Und das auf der sehr viel befahrenen Radhauptroute 1. Das Stoppschild ist das falsche Signal für eine radfreundliche Politik. 


5. Juni 2015

Die Warnweste aus der Spraydose


Life Paint heißt ein Spray, das Volvo anbietet, das es aber unter anderem Namen schon länger im Handel gibt. Man kann es aufs Rad oder auf die Kleidung sprühen.

Es soll unsichtbar sein, solange kein Scheinwerferlicht darauf fällt. Dann reflektiert die Fläche das Licht und der Gegenstand leuchtet weiß, beispielsweise Rad oder Rucksack. RiS hat es ausprobiert.

Ich habe das Reflective Spray auf Fahrradtasche, Helm und Teile des Rahmens gesprüht.  Nuuuun jaaaa ...

3. Juni 2015

Am Freitag wieder Critical Mass. Warum machen wir das?

Jeden ersten Freitag im Monat, also übermorgen wieder, testen wir die kritische Masse. Es findet eine Ausfahrt der Critical Mass statt. Das ist eine Radlerinitiative, die es auch in vielen Städten Deutschlands gibt

Die kritische Masse ist erreicht, sobald 16 Radfahrer/innen gemeinsam unterwegs sind. Denn dann dürfen sie nebeneinander auf der Fahrbahn fahren und als Block über Ampeln radeln (auch wenn sie für die hinteren schon rot zeigt.) Das gilt, wenn wir 16 sind oder 2.000. 

Alban Manz ist bei der Critical Mass Stuttgart der mit der Bumbox, also mit dem Muskanhänger. Ich habe ihm ein paar Fragen gestellt. 

RiS: Warum macht ihr das eigentlich?
Alban: Die Critical Mass hat ebenso viele Beweggründe wie Leute, die an ihr teilnehmen. Ich sage immer: Wir machen Werbung. Und zwar Werbung für’s Radfahren. Mitten in der Stadt. Wir feiern das beste Verkehrmittel der Welt. Wir fahren für mehr Respekt und Rücksichtnahme. Wir geben der urbanen Fahrradkultur ein Gesicht. Wir freuen uns über die große Community. Wir zeigen ganz entspannt, wie sicher und einfach man auf unseren Straßen Rad fahren kann und wir haben Spaß dabei ... Die Liste ist endlos. Wer noch eine Erklärung sucht – Fahrrad schnappen und mitfahren.

RiS: Wie bist du Critical-Mass-Radler geworden?

1. Juni 2015

Eine Neu-Stuttgarterin wundert sich

Kürzestspuren
"Vielen Dank für Ihren sehr informativen Blog. Er hilft mir sehr, mich im Stuttgarter Autodschungel zurecht zu finden. Ich bin in Leipzig geboren und aufgewachsen, bis 2010 habe ich dort gelebt und bin seit Ende meiner Schulzeit (2003) im Schnitt 14 km pro Tag Rad gefahren. "

Das schreibt mir eine neue Blogleserin. Und weiter: "Nachdem ich ein Jahr in Chemnitz und zwei Jahre in Karlsruhe wohnte, zog ich letztes Jahr im August nach Stuttgart (Weilimdorf). 

Ich habe schnell festgestellt, dass Stuttgart im Vergleich zu allen Städten, in denen ich bisher Fahrrad fuhr (Leipzig, Freiberg (Sachs), Chemnitz, Dresden, Berlin, Rastatt, Karlsruhe, Münster, Wien ...) mit Abstand die Stadt mit dem größten Entwicklungsbedarf für Fahrradfahrer ist.