31. März 2015

Radkennzeichen bringen nichts

Die Schweiz hat die Nummernschilder für Velos nach fünfzig Jahren 2011 wieder abgeschafft. Sie dienten übrigens dem Nachweis einer Radhaftpflichtversicherung. 

Wir denken in der Regel an was anderes, wenn wir auf Kampfradler schimpfen und ein Radkennzeichen fordern: Wir glauben, damit sei ein Radrowdy leicht identifiziert und könne angezeigt werden, auch wenn er sich davongemacht hat. Stellen wir uns das mal ganz praktisch vor: Ich werde von einem Radler gestreift und stürze. Der Idiot fährt weiter. Habe ich das Nummernschild am Rad gesehen? Habe ich mir die kleinen Zahlen gemerkt? Nein. Es ging alles so schnell.

30. März 2015

Moderne Mobilität - RiS in LIFT Stuttgart

 LIFT Stuttgart 
Lift Stuttgart hat in seiner Aprilausgabe viele Seiten dem Thema moderner Mobilität gewidmet. Da kommt natürlich auch das Radfahren vor. Ich bin eingeladen worden, einen Gastbeitrag zu schreiben.

Ein kleiner Ausflug aus der Bildschirm-Welt des Blogs in die Printmedien also. Anlass für LIFT war übrigens die ADFC-Umfrage zur Fahrradqualität deutscher Städte, bei der Stuttgart um einen Platz (im unteren Mittelfeld) nach oben rutschte. Das Thema ist noch aktueller geworden durch die Veröffentlichung der Studie des Bundesumweltamts heute, aus der hervorgeht, dass sich 82 Prozent der Deutschen weniger Autos in den Städten und eine bessere Infrastruktur für Fußgänger/innen und Radfahrer/innen wünschen. Unter den jungen Leuten sind es sogar noch mehr.




29. März 2015

Neue Radspur mit Sturzfalle

Jetzt sind sie da, die Fahrbahnmarkierungen auf der Reinhold-Maier-Brücke. Der Grund: Der Gehweg über die Brücke ist zu schmal, um für Radfahrer freigegeben zu bleiben. Deshalb müssen sie auf die Fahrbahn. 

Auf beiden Seiten der Brücke führen Spuren für Räder hinüber, beide nicht als Radspur gekennzeichnet (kein blaues Schild), beide aber stellenweise mit dick durchgezogener Linie gegen den Autoverkehr abgegrenzt. Doch es endet in einer Sturzfalle. Und die Schilder stimmen auch nicht.

27. März 2015

Polizei fordert bessere Radinfrastruktur

Es wird mehr gerast und wieder mehr Alkohol getrunken. Und weil das Wetter gut war, sind auch mehr Motorrad- und Fahrradfahrer in Stuttgart in Unfälle verwickelt gewesen. 26.292 Unfälle gab es im vergangenen Jahr in Stuttgart. 

Laut Polizeistatistik kamen dabei fünf Menschen zu Tode, drei Fußgänger, ein LkW-Fahrer und ein Motorrollerfahrer. Wobei Fußgänger in Stuttgart überdurchschnittlich oft in Unfälle verwickelt sind. Radfahrer waren 2014 nicht unter den Todesopfern.  Zum Vergleich, Anfang der Siebziger Jahre gab es in Stuttgart noch gut 120 Verkehrstote.

Der Polizeistatistik zufolge stiegen Radunfälle um 8 Prozent von 415 auf 449, wobei 71 Radler schwer verletzt wurden, also ins Krankenhaus mussten.

26. März 2015

Ortsbegehung Downhillstrecke

Am kommenden Samstag um 14 Uhr gibt es eine Ortsbegehung der geplanten Downhillstrecke. Eingeladen dazu hat der Stadtrat der Stadtisten , Ralf Schertlen.

Bekanntlich ist der Baubeginn von jetzt auf Ende Juli oder Anfang August verschoben worden, weil während der Brutzeit im Wald nicht mit Maschinen gebaut werden darf. (Ich selber kann leider nicht dabei sein.)

Für Aufregung gibt es übrigens keinen Grund. Die Strecke kommt, wenn auch mit vier Monaten Verspätung.

25. März 2015

Container verstellen die Sicht

In Vaihingen ist auf der Feldweg-Radroute ein neues Sichthindernis aufgetaucht. Darauf hat mich Blogleser Frank aufmerksam gemacht. 

Er schreibt: Am 5. März "habe ich auf meinem Weg zwischen der Möhringer Jugendfarm und dem Vaihinger Zentrum eine merkwürdige Baumaßnahme bemerkt, die wohl am Mittwoch stattgefunden haben muss.  An einem ohnehin sehr unübersichtlichen Eck auf dem Radweg zwischen Sonnenberg und Vaihingen wurden genau im Sichtfeld des Knicks in der Radverbindung eine Menge von Müllcontainergaragen aufgestellt wurden.

23. März 2015

Svende Merian findet RiS gut

Svende Merian hat RiS für den Liebster-Blog Award nominiert. Sie lebt in Hamburg und beobachtet beim Radfahren natürlich ganz ähnliche Probleme wie ich.

Sie ist den älteren unter uns sehr gut bekannt als Autorin des Kultbuchs und Bestsellers Der Tod des Märchenprinzen.

21. März 2015

Bau der Downhillstrecke wird verschoben

 
Am Montag hätte mit dem Bau begonnen werden sollen. Dann wäre sie in sechs Wochen fertig gewesen und schon diesen Sommer hätten Downhiller sie befahren können. Daraus wird nun nichts.

Denn das Sportamt hat leider vergessen, sich beim Umweltamt zu erkundigen, wann im Wald gebaut werden darf. In der Brutzeit jedenfalls nicht. Und dort brüten seltene Spechte, sagt der Nabu.

19. März 2015

Ein bisschen breiter - Baustelle auf dem Neckardamm

Es tut sich was auf dem Neckardamm. Zwischen Hall of Fame und dem Übergang am Rosensteinbunker wird asphaltiert. Der Weg wird verbreitert. Immerhin ein bisschen.

Hier sind stets viele Radler unterwegs. Der Neckardamm ist ein wichtiger Weg für Berufspendler. Bei schönen Wetter sind auch viele Spaziergänger hier. Und an Wochendenden, vor allem Sonntags tummeln sich wahre Massen.

Dabei ist der Neckardamm kein Radweg, sondern nur ein für Radfahrer freigegebener Gehweg. Ob das die Stadt so genau weiß? Aus den Schildern am Bauzaun geht es nicht hervor.

17. März 2015

Warum muss ich deinen Parkplatz bezahlen?


Es erschien mir als Maßnahme der Kunden-Bestechung selbstverständlich, dass Autofahrer die Parkkosten an der Kasse zurückerstattet bekommen.  

Aber verdammt, warum kriege ich nichts ersetzt, wenn ich mit dem Rad komme? Oder der Fußgänger? Klar,  wir müssen ja auch keine Parkgebühren zahlen. Aber, hoppla! Ist nicht das Abstellen gegen Gebühr von Autos einfach Teil der Kosten, die ein Auto dem Halter verursacht. Wenn der unbedingt mit dem Auto einkaufen fahren will, dann soll er halt die Parkgebühren dafür in Kauf nehmen. Wenn ein Kunde mit der Stadtbahn kommt, erstattet man ihm in den seltensten Fällen den Fahrschein. Die Fahrt ist Teil seiner Lebenshaltungskosten.

15. März 2015

Was denkt sich der Radler dabei nur?

Durchs Elsental führt mit mäßiger Steigung eine Straße aus Kaltental hinauf in den Dachswald. Die Straße fährt auch ein Bus. Das stresst Radler. 

Kein Radler hat gern den Bus hinter sich, wenn er mit Tempo 10 km/h einen Berg hoch keucht. Viele weichen in so einer Situation auf Gehwege aus. Um Radfahrern zu zeigen, dass sie hier trotzdem auf der Fahrbahn fahren müssen, hat man bergauf eine Sicherheitsspur hingemalt.

13. März 2015

Wenn man jetzt mal ernsthaft das Radfahren fördern würde ...

Dann würde man sofort aufhören, mal hier, mal dort eine blutrote Radspur diagonal über die Rechtsabbiegespur zu legen.

Wenn man wirklich ernsthaft und wahrhaftig dem Radverkehr zum Erfolg in Stuttgart verhelfen wollte, dann würde man alle großen Kreuzungen so umplanen, dass Radfahrer sie ohne Gefahr und ohne lange Wartezeiten an Ampeln in alle Richtungen überqueren könnten.

Und man würde an allen Tempo-50-Straßen Radwege legen, die eine gute Sichtbeziehung zum Autofahrer haben, damit Radfahrer nicht angefahren werden, wenn sie geradeaus wollen und ein Autofahrer abbiegt. (So sieht das in den Niederlanden aus.)

11. März 2015

Im Bürgerhaushalt für Radprojekte stimmen

Seit gestern können alle Bügerinnen und Bürger im Bürgerhaushalt für oder gegen die Projekte stimmen, die andere Bürger für wichtig halten. 

Die Stadverwaltung sucht dann die hundert bestplazierten Vorschläge aus. Wir Radler können uns unter dem Stichwort "Radverkehr" anschauen, was uns betrifft. Dann kann man sowohl dafür, als auch dagegen stimmen. Es sind aber über 500 Vorschläge. Da heißt es prüfen, was würde wirklich nützen, wo sind die größten Mängel?

9. März 2015

Der Rolling Stopp

Man nennt ihn den Idaho-Stopp, weil er in dem US-Bundesstaat zuerst eingeführt wurde. Die meisten Radler verhalten sich so, als gälte die Regelung bei uns auch. 

Stoppzeichen an einer Straßeneinmündung bedeuten Stopp! Oder wie mein Fahrlehrer immer sagte: Alle vier Räder müssen still stehen. Für Fahrräder gilt das auch: Alle beiden Räder müssen still stehen, der Fuß ist auf dem Asphalt. Dann umgucken, dann erst fahren.

Das fällt schon Autofahrern schwer, obgleich sie beim Halten ihre Sitzhaltung nicht verändern und für den Start kaum Muskelkraft aufwenden müssen. Ein Radler aber muss beim Halten absteigen und braucht beim Starten mit am meisten Muskelkraft.

In Idaho hat man das erkannt und erlaubt Radlern bei Stopp-Schildern langsam durchzurollen, wenn die Bahn frei ist.

7. März 2015

Autos bremsen Fußgänger und Radler aus

Köln schickt rote und grüne Clowns auf die Fußgängerüberwege, um den Fußgängern auf lustige Art beizubringen, dass sie bei Rot stehen bleiben sollen. Aber eigentlich ist es eine Frechheit den Fußgängern gegenüber. 

Vordergründig scheint es sinnvoll, diejenigen, die sich quer durch den Autoverkehr bewegen müssen, daran zu erinnern, dass Autos Vorrang haben. Und zwar immer. Es sei denn, auf der gegenüberliegenden Straßenseite erscheint ein grünes Männchen in der Streuscheibe der Ampel. Nur dann darf der Fußgänger sich auf die Fahrbahn wagen. Nur dann ist er sicher.

5. März 2015

Die Gefahr liegt in der Uneindeutigkeit

Was will uns Radlern dieser seltsame Streifen sagen? Achtung, ein Radstreifen ist das nicht, auch kein Sicherheitsstreifen. 

In der Reinsburgstraße im Westen von Stuttgart findet man diese Markierungen sehr häufig. Und die Situation ist durchaus gefährlich für Radfahrer.

Senkrecht parkende Autos stellen überall ein Risiko dar. Wo Autos so parken, gibt es häufig Unfälle. Dieser seltsame Streifen soll Autofahren - und uns Radlern - also vermutlich sagen: Achtung, nicht so dicht hinter den Hecks der geparkten Fahrzuge fahren. Das heißt auch: Ein Autofahrer, der hier rückwärts ausparken will, sieht den Verkehr überhaupt nicht. Er muss erst ein Stück raus.

3. März 2015

Hops-Hops

Stuttgart will seine Autofahrer hier und dort ausbremsen und setzt Bordsteine in Straßenein- und -ausfahrten. Eine Maßnahme, die Fußgängern mehr Raum gibt.

Damit werden auch Radfahrer ausgebremst. Für Radfahrer sind Bordsteine gefährlicher als für Autofahrer. Fahren sie schräg an, etwa beim Abbiegen, kann es ihnen das Vorderrad verreißen und sie stürzen. Das passiert gar nicht so selten, vor allem unerfahrenen Radlern.

1. März 2015

Radfahren macht reich

In der deutschen Autoindustrie sind ungefähr 760.000 Menschen beschäftigt, die Fahrradindustrie stellt bereits 220.000 Jobs bereit und generiert einen Umsatz von 13 Milliarden Euro.

Und der steigt im zweistelligen Prozentbereich. Ein Wirtschaftszweig mit ungeheurem Potenzial.
In den USA übersteigen die Arbeitsplätze rund ums Fahrrad bereits die der Autoindustrie.

Sogar in Stuttgart werden nicht nur Autos gebaut, hier gibt es auch viele namhafte Radunternehmen.