Die Stuttgarter Zeitung hat einen differenzierten Artikel über Senior:innen auf Pedelecs veröffentlicht, die vor allem auf Landstraßen unverhältnismäßig oft Opfer von meist selbstverschuldeten Zusammenstößen mit Autos werden.
Die Zeitung schreibt, oftmals seien es beim Überqueren von Landstraßen mit E-Rädern die Frauen, die ihren Männern folgen, obgleich ein Auto kommt, und das auch noch sehr schnell. Über die Gefahren beim Radeln zu mehreren habe ich bereits geschrieben. Der vorausfahrende Radler sieht für sich eine freie Straße und die Gelegenheit und fährt beispielsweise aus dem Feldweg über eine Landstraße. Damit bringt er jedoch die Nachfolgenden in Gefahr. Denn die befinden sich im Vertrauensmodus hinter einem Anführer und Entscheider. Sie wollen dranbleiben, gucken nicht oder schaffen es nicht, sich mental blitzschnell vom Voranfahrenden zu lösen, eine eigene Entscheidung zu treffen, anzuhalten und den Verkehr abzuwarten. Das passiert auch Jugendlichen. Es passiert aber eben auch bei radelnden Paaren im Rentenalter. Da die meist Pedelecs fahren, entsteht der Eindruck, als seien die Pedelec-Fahrenden im Vergleich zu Normalradfahrenden besonders gefährdet. Würden sie Normalräder fahren, bestünden allerdings die gleichen Gefahren. Es stimmt aber auch, dass die Senior:innen vielfach gar nicht mehr Rad fahren würden, gäbe es diese Räder mit E-Unterstützung nicht. In den allermeisten Fällen verlaufen all diese Radfahrten übrigens unfallfrei, und mit Pedelcs radeln ist gesund, hält mobil und ermöglicht Teilhabe im Alter, ist also gut. Es darf also nicht darum gehen, Pedelecs zur Hauptgefahr und stilisieren und zu verdammen. Autofahren ist gefährlicher, wenn auch nicht für die Senior:innen selbst, so doch für andere.
Die Polizei sucht im Zeitungsartikel allerdings aufs Pedelec bezogene Erklärungen: