31. Januar 2018

Personentransport mit dem Fahrrad - verboten oder erlaubt?


Das ist die große Rikscha-Frage. Ja, man darf Erwachsene transportieren, entscheidet das Oberlandesgericht Dresden im Jahr 2004. 

Derzeit werden Fahrern von Velotaxis Auflagen gemacht, sobald sie Personen befördern. Ohne Menschen drin gilt die Rikscha als normales Fahrrad, etwa wie ein Lastenrad. Setzt man Menschen hinein, braucht es eine extra Genehmigung von Ordnungsamt und Polizei.
Eigentlich nicht nötig und nicht richtig, meint das OLG Dresden 2004. Denn die Fahrrdrikscha ist vom Gesetzgeber nicht bedacht worden. Paragraf 21 Abs. 3 der StVO (siehe auch unten*) bezieht sich vor allem auf Kinder und Kindersitze und das Mindestalter einer Person, die Kinder befördern darf (16 Jahre), nicht aber auf dreirädrige Fahrräder mit Sitzen für Erwachsene. Eine gesetzliche Präzisierung ist dringend erforderlich, meine ich. 

29. Januar 2018

Notorisch blind für Radfahrende

Kürzlich bin ich auf einen Artikel in Spektrum der Wissenschaft übers Radfahren in Städten gestoßen. Er stammt aus dem Mai 1995 und lautet "Alltagsmobilität und nicht motorisierter Verkehr". 

Mir scheint, an der Diskussion hat sich binnen zwanzig Jahren nicht viel geändert. Immer noch wird Politik zugunsten des Autos gemacht, wenn auch der Fuß- und Radverkehr deutlich öfter zumindest in politischen Reden und Grundsatzbeschlüssen hervorgehoben wird.

"Wurde die Verkehrsplanung immer nur von Männern im besten Alter für Männer im besten Alter gemacht?"
Das fragt der Mobilitätsforscher von Socialdata, Erhard Erl und erläutert, dass die Verkehrssituation von Menschen gern nur aus der eigenen Perspektive wahrgenommen und dann verallgemeinert wird. Er schreibt "... die objektiven Bedingungen werden subjektiv wahrgenommen und individuell bewertet, von Verkehrsteilnehmern wie von Verkehrsplanern und politischen Gremien. Dabei wird der motorisierte Verkehr stark überbewertet, während dem nicht motorisierten für eine funktionierende und umweltverträgliche Verkehrsgestaltung oft wenig Beachtung geschenkt wird."

28. Januar 2018

Eine Regel-Verstoß-Maschine - Radabstellanlagen in der Fußgängerzone

Sowas finde ich ja immer ganz toll: Radabstellanlagen, zu denen man gar nicht hinfahren darf. Nennt sich: "Ätsch-bätsch, lieber Radfahrer. Steig gefälligst ab, wenn du dein Rad hier parken willst oder verletzt halt die Regel." 

Diese vielen, vielen Radbügel in der Else-Josenhans-Straße im Dorotheenviertel sind ja wirklich toll, sie waren sogar an einem regnerischen Freitagnachmittag ganz gut besetzt. Aber muss das wirklich sein, dass man den Radfahrenden zu Zufahrt verbietet? Ist es zwingend notwendig, dass Radparkplätze nicht angefahren werden können?

27. Januar 2018

Ach, übrigens, die Litfaßsäule ...

Da hat sich was geändert, was ich erst kürzlich bemerkt habe. Jahrelang führte der Radstreifen, der als Radweg ausgewiesen ist, genau auf diese Litfaßsäule zu. 

Sie liegt an der Heilbronner Straße linksseitig bergauf, wo es über die Kriegerstraße geht. Die Litfaßsäule war nicht zu beseitigen, zu wichtig war die Werbefläche, auch wenn der ADFC immer wieder darauf hingewiesen hat, dass sie als Hindernis mitten auf dem Radweg steht. Der Radstreifen war vielleicht so markiert worden, weil links am Gebäude Parkplätze waren und da ja außerdem der Mast für die Straßenschilder stand. Sonst wäre der als Hindernis mitten im Radweg gestanden.

26. Januar 2018

So sieht's aus - Stutttgarter Radinfrastruktur in Zahlen

In Stuttgart haben wir gerade mal 8 km echte Radwege (baulich von der Fahrbahn und von Fußgängern getrennt), dafür aber 133 km Gehwege, die für Radler freigegeben sind.

Das hat Blogleser Habicht (Name redaktionell geändert) herausgefunden, indem er im Januar dieses Jahres mithilfe von OpenStreetMap alle Straßen untersucht hat. Die Strecke von gemeinsamen Fuß- und Radwegen beläuft sich seinen Recherchen zufolge auf 133 km, was vor allem der riesigen Fläche des Schlossgartens geschuldet ist. Radwege, die getrennt vom Gehbereich auf Gehwegen verlaufen, gibt es immerhin noch 15 km. Die Radstreifen erstrecken sich über 36 km, Schutzstreifen über 14 km. Insgesamt haben wir also 207,1 km Wege, die fürs Fahrrad angelegt wurden. Die freigegebenen Gehwege rechne ich nicht dazu, denn das sind wie die Fußgängerzonen oder Busspuren keine Wege, die für Radler angelegt wurden. Die Karte zeigt zudem, wie unglaublich löchrig unser Radinfrastrukturnetz ist.

25. Januar 2018

Fahrrad selber zum Pedelec umrüsten

Man muss sein passgenaues Lieblingsfahrrad nicht aufgeben, wenn man mit Pedelecmotor die Berge hochfahren möchte. Viele Räder kann man nachrüsten. 

Damit bekommt man zum Beispiel sein Brompton endlich auch elektrisch und damit Alte-Weinsteige-tauglich. Das kostet zwar alles in allem (Motor + Akku) auch so gut 900 Euro, aber neue Pedelecs kosten das Dreifache. 

Die Firma Electric Bike Solutions bietet schon seit Jahren Bausätze an. Aus dem von Tilo Gauch 2009 gegründeten Garagenunternehmen in Heidelberg ist inzwischen ein Unternehmen mit 20 Angestellten geworden, das Umbausätze für Mittel- und Nabenmotoren vertreibt und auf der Internetseite aber auch am Telefon berät, was am besten passt. 

24. Januar 2018

Jetzt anmelden zum Pedelecs Testen

Pedelecs testen nach Herzenslust. Das geht vom 2. Februar bis 4. Februar auf dem Rupert-Mayer-Platz bei der Kirche St. Maria in der Tübinger Straße. 

Das Radhaus Stuttgart und ExtraEnergy veranstalten die zweite Testphase im Ergonomietest 2017/18. Dabei geht es um die allgemeine Tauglichkeit von Pedelecs verschiedener Marken und Fragen wie: Wie gut lassen sie sich handhaben, versteht man intuitiv die Elektronik und überhaupt. Es sind alle, die Lust haben und etwas Zeit mitbringen eingeladen, verschiedene Pedelecs zu testen und dann darüber zu berichten.

Bitte hier über dieses Fomurlar anmelden. Pro Tag gibt es Platz für 15 Testfahrer/innen. 

23. Januar 2018

Fahrradrealpolitik: "Im Prinzip ja, aber ..."

Grundsatzbeschlüsse zum Ausbau des Radverkehrs sind schnell gefasst, aber dann scheitern sie an der Umsetzung. 

Wir Radfahrer/innen träumen von einer Radinfrastruktur wie in Kopenhagen oder den Niederlanden (mit breiten Radwegen, sicheren Kreuzungen und Grüner Welle für Radfahrende), aber tatsächlich scheitert bei uns schon der Schutz- oder Radstreifen in den zuständigen Gemeinderatsausschüssen an der Abwägung Radstreifen gegen Parkstreifen. Unser Stuttgarter Beispiel dafür ist die Radhauptroute 2 in Wangen und Hedelfingen.


22. Januar 2018

Nein, Pedelecs beißen nicht

Immer mehr schwere Unfälle mit E-Bikes, titelt der Spiegel. Wunderbar, wenn wir zumindest im Titel Räder mit elektrischem Antrieb verteufeln können. Die Unfallzahlen für Pedelecradler haben jedoch weniger mit dem Antrieb zu tun, sondern eher etwas mit dem Alter der Radler. 

Im Artikel selbst verpufft die Gefahr, die von Pedelecs für das Leben ihrer Fahrer ausgeht, in der statistischen Realität. Grundsätzlich haben ältere Menschen ein höheres Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken und dabei sogar zu sterben als jüngere Menschen (ausgenommen männliche Autofahrer  zwischen 18 und 30). Und in Deutschland steigt der Anteil der Älteren in der Bevölkerung. Also fahren auch mehr Ältere Fahrrad als früher. Nach Darstellung des Spiegels stiegen die Unfallzahlen bei Radfahrern im vergangen Jahr um 28 Prozent. Die Zahl der neu verkauften Pedelecs stieg im selben Zeitrum um 25 Prozent.

21. Januar 2018

Großer Erfolg für den Radentscheid Bamberg

Die Initiative feiert das als größtmöglichen Erfolg, den sie erreichen konnte. In einer ersten Erklärung heißt es

"Am Donnerstagabend sind wir mit Oberbürgermeister Andreas Starke, der Verwaltung und VertreterInnen der verschiedenen Fraktionen übereingekommen, dass der Bamberger Stadtrat in seiner Vollsitzung am 31. Januar 2018 die sieben zulässigen Ziele des Radentscheids beschließen wird und dieser Beschluss mit einem "Maßnahmenpaket 2018“ unterfüttert wird.

20. Januar 2018

Der Navigucker

Dialog mit einem, der an der Radlerampel am Ausgang Eberhardstraße zum Tagblattturm anhielt. 

Ich formulierte es einfach: "Sie sind da jetzt gegen die Einbahnstraßenrichtung gefahren."
Er: "Ja, ich habe keinen Navi."
Ich: "Aber da stehen Schilder."
Dazu fällt ihm nichts sein.

Es war übrigens nicht der Fahrer dieses Wagens, der auf dem Bild abgebildet ist. Das Bild steht für eine typische Situation in der Fahrradstraße Eberhardstraße. Und es es war einer mit einem Nummernschild von anderswo.


19. Januar 2018

Gehwegfahrten sind extrem riskant

Fußgänger hassen sie: Radfahrer auf Gehwegen. Also bleibt weg von den Fußwegen! Auf der Fahrbahn ist es eh viel sicherer für Radfahrer. 

Ich bin selber mal wochenlang mit Krücken unterwegs gewesen und hatte immer Angst, dass mich aus Versehen jemand anstößt (weil ich dann umgefallen wäre) oder ein Radfahrer meine mangelnde Wendigkeit falsch einschätzt. Diese Angst dürfen wir Radler Menschen mit Gehhilfen nicht machen. Ich bin als Radlerin mal sehr langsam (und erlaubt), aber mit doch nur einem Meter Abstand hinter einer alten Frau durchgefahren. Sie hat sich fürchterlich erschreckt, sie ist regelrecht zusammengefahren und ins Taumeln geraten. Es tat mir sehr leid. Ich wusste zwar selber, dass keine Gefahr bestanden hatte, aber das hat die alte Frau eben gar so nicht erlebt. Deshalb finde ich, sollten wir Radfahrenden Gehwege meiden, auch wenn sie vielerorts leider erlaubt sind. Gehwege sind ohnehin extrem unsicher für Radler.

17. Januar 2018

Neue Fahrradwerkstatt in Stuttgart Süd

Es geht los mit der offenen sozialen Fahrradwerkstatt im Süden. Dort reparieren Geflüchtete Fahrräder, die gespendet wurden. 

Nach der Reparatur werden die Räder im Viertel weitergeben. Auch wer selber seinen Platten flicken möchte, findet in der Werkstatt das nötige Material und Werkzeug. Und wer sich kein Fahrrad leisten kann, aber eines braucht, kann nachfragen, ob es eines für ihn oder sie gibt.

Der Freundeskreis Flüchtlinge Süd  hat endlich einen Raum gefunden und lädt deshalb zur Gründungsveranstaltung ein für morgen, 18. Januar, um 18 Uhr in den Gemeinschaftsraum der Flüchtlingsunterkunft Schickardstraße 35-37. Die liegt zwischen Schöttle-Platz und Schwabtunnel. Wer mitmachen oder sich auch nur informieren will, ist herzlich eingeladen. Und alle, die ein Fahrrad übrig haben, wissen jetzt, wo sie es demnächst in Stuttgart-Süd hinbringen können.





15. Januar 2018

Wer haftet, wenn mein Kind mit dem Fahrrad ...

Bei meinem Bericht über exzessives Gehwegparken tauchte die Frage auf, wer eigentlich haftet, wenn ein Kind bim vorbeiquetschen mit dem Rad den Lack verkratzt.

Ich hatte keine Ahnung und habe mich auf der Seite Verkehrslexikon.de kundig gemacht. Dort steht auch noch anderes zum Thema Kind und Radfahren. Ab welchem Alter darf man Kinder alleine zur Schule fahren lassen? Und wer haftet, wenn das Kind einen Unfall verursacht oder ein Auto beschädigt? Dabei bin ich auf einen interessanten Begriff gestoßen, das Haftungsprivileg für Eltern von Kindern, die mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen. Der Gesetzgeber will nämlich unbedingt, dass Eltern ihren Kindern Freiraum geben, sie auch mal fahren und springen lassen. Deshalb dürfen sie nicht für alles in Haftung genommen werden, was Kinder auf Rädern anrichten.

13. Januar 2018

Radeln auf der Nordbahnhofstraße

Am Milaneo darf man ja überall mit dem Fahrrad durch. Sehr schön. 

Vor zwei Wochen habe ich geschaut, wie es jetzt Richtung Nordbahnhofstraße geht, seitdem die Stadtbahnhaltestelle in Betrieb ist.  Die Stadtbahnbrücke über den Budapester Platz wurde vor vielen Jahren geplant, als man Radfahrer in Stuttgart noch gar nicht kannte. Heute hätte man sie vielleicht breiter geplant und mit einem Zweirichtungsradweg versehen.
So aber ist sie schmal und für Radler nur freigegeben. Und er bergab will, muss sich zwei mal über die Stadtbahnschienen winkeln.

12. Januar 2018

Abbieger fährt Radfahrerin um - Zeug/innen gesucht

Wieder ein Abbiegeunfall, diesmal auf der Löwentorstraße gestern, also am Donnerstagmorgen um zehn nach sieben. Der Autofahrer fuhr einfach weiter. Die Radfahrerin musste ins Krankenhaus.

Zum Glück wurde sie nicht schwer verletzt. Die Polizei meldet: Eine 52 Jahre alte Fahrradfahrerin ist am Donnerstagmorgen (11.01.2018) an der Löwentorstraße von einem Auto gestreift worden und gestürzt. Die Radfahrerin war gegen 07.10 Uhr in der Löwentorstraße Richtung Pragstraße unterwegs. Auf Höhe der Hausnummer 65 bog unmittelbar vor ihr ein Auto, das in gleicher Richtung unterwegs war, nach rechts ab und berührte das Fahrrad der Frau. Die 52-Jährige stürzte und verletzte sich leicht. Rettungskräfte kümmerten sich um die Frau und brachten sie in ein Krankenhaus. Das Auto (eigentlich war es ja der Mensch am Steuer), von dem keine Beschreibung vorliegt, fuhr weiter in Richtung der dortigen Tiefgarage. Zeugen werden gebeten, sich bei der Verkehrspolizei unter der Rufnummer +4971189904100 zu melden. E-Mail: stuttgart.pressestelle@polizei.bwl.de

11. Januar 2018

Fernsehteams auf der Suche nach Falschparkern

Vorgestern hat Regio-TV im Lehenviertel gedreht, gestern um 18 Uhr lief der Beitrag. Gestern drehte wohl auch der SWR auf der Suche nach Falschparkern, und das soll heute Abend im SWR-Fernsehen Thema sein. 

Die Bilder waren auch zu schön, die eine fantasievolle Aktion von Anwohner/innen geliefert  hat: weihnachtlich in Folie eingepackte Autos, die Gehwegecken zugeparkt hatten. Die Bilder gingen innerhalb weniger Tage viral, nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch bis nach Kolumbien oder in die USA. Dass auf Radwegen, Gehwegen und auf Ecken geparkte Autos massiv Radfahrende, vor allem aber eben Kinder behindern, die ihre Wege doch so dringend alleine zu machen lernen müssen, ist offensichtlich und ein Skandal. Aber auch Eltern mit Kinderwagen oder Ältere mit Rolatoren und Rollstühlen kommen auf unseren Gehwegen nicht durch. Was aber tun? Poller oder Polizei? Oder kann es die Nachbarschaft mit Appellen an ein rücksichtsvolleres Miteinander richten?

9. Januar 2018

Eine Grübelkreuzung - Gaußstraße

Wenn man die Wielandstraße in Stuttgart West hoch kommt, stößt man an der Einmündung in die Gaußstraße an diese Stelle. Das rote Schild sagt: Hier dürfen auch Radfahrende nicht weiter.

Statt einer Freigabe für Radler mit Radstreifen greift man zu einer bekannten Stuttgarter Notlösung, der Gehwegfreigabe. Tatsächlich bleibt Radlern gar nichts anderes übrig, als auf den Gehweg zu wechseln, den auch Autos bis zu ihren Grundstücken befahren dürfen.

Die Verkehrsregeln schaffen hier aber keine echte Sicherheit für Radler, sondern eher eine Gefahr.

7. Januar 2018

Wie radeln die in Hamburg, mal gucken

In Hamburg radeln viele. Aber die Stadt ist auch gefährlich, weil es schon sehr lange sehr viele Radwege gibt, und die verlaufen eben alle über Gehwege.

Eine typische Hamburger Kreuzung sieht man hier (Lübeckertortamm, Steindamm, Berliner To, Lohmühlensgtr.). Die Radwege sind zwar rot, aber sie führen immer auch mitten durch die Aufstellplätze für Fußgänger an den Fußgängerampeln. Sie liegen nicht nahe an den Autofahrbahnen, sodass Autofahrer die Radfahrenden gar nicht neben sich kommen und vorbeifahren sehen. Der Radler taucht dann unvermutet vor dem Kühler des abbiegenden Autofahrers auf.

5. Januar 2018

Gefährliche Fallen für Radfahrer

In Heidelberg ist auf abschüssiger Strecke ein Radfahrer tödlich verunglückt, weil sich auf der Fahrbahn sogenannte Kölner Teller befanden, die Autos ausbremsen sollen.

Das berichten die Rhein-Neckar-Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten uns stellen die Frage: "Wird nun gegen die Stadt wegen fahrlässiger Tötung ermittelt?" Weil Autofahrer sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h hielten, wollte die Stadt die Sicherheit erhöhen. Leider hat man wieder einmal nicht an Radfahrer gedacht, für die die Schwellen gefährlich werden können. Ein Radfahrer stürzte, prallte gegen eine Hauswand und starb eine Woche später an seinen Kopfverletzungen. Kurz darauf rutschte ein Radler auf den Noppen weg, stürzte und zog sich zum Glück nur Prellungen zu. Die Kölner Teller sind bei Nacht und Regen schwer zu erkennen.

3. Januar 2018

Das Auto im Kopf

Besinnen wir uns mal wieder: Autofahren ist schlimmer als eine Sucht, so lautet der Titel eines Interviews, das Susanne Führer im Deutschlandfunk Kultur mit dem Verkehrsexperten Hermann Knoflacher geführt hat.

Das Auto hat sich in unserem Stammhirn eingenistet und bestimmt unser Handeln, unsere Vorlieben und unsere Politik, so der Tenor des Interviews. Weil das Auto so tief in unserm ganzen Denken verankert ist, machen wir unsere Welt fürs Auto, nicht für Menschen.

Rund elf Millionen Kinder leben in Deutschland. Die schleichen sich auf Gehwegen an Hauswänden entlang, damit die rund 62 Millionen Autos genügend Platz haben.

1. Januar 2018

Es kann nur besser werden

Willkommen im neuen Jahr! Es könnte spannend werden. Im Radverkehr geht es voran. 

Und es gibt wohl Fahrverbote für Autos. Falls die Gerichte bei ihrer Linie bleiben.

Eigentlich wünschen wir es uns: Die Befreiung vom Auto. Sogar eingefleischte Autofahrer bitten darum, dass endlich gezwungen werden, das Auto stehen zu lassen. Sie hätten ihr Auto sicher auch während der Feinstaubalarme, die wir drei Winter lang durchexerziert haben, stehen gelassen, wenn es mit ihnen zusammen viele Menschen gemacht hätten. Wenn es mehr Leute ernst genommen hätten.