30. April 2018

Nett


In der Fahrradstaße Tübingerstraße hat sich wieder etwas verändert. Wir müssen jetzt Richtung Marienplatz nicht mehr die schmale Holpderspur am Bordstein entlang fahren. 

Wir können bequem geradeaus radeln. Den vom Marienplatz kommenden Autofahrenden zeigt der rote Asphalt, wo die Radler/innen fahren. Das wirkt nett und entspannt und ist es auch. Und es scheint auch so zu sein, dass sich Autofahrende hier nicht mehr als bisher eingeladen fühlen, geradeaus gegen die Einbahnstraße weiterzufahren. Sehr schön. Eines Tages kommen dann vielleicht auch die Baken zugunsten einer schönen baulichen Maßnahme weg.

29. April 2018

Wenn wir die erste Fahrradbürgermeisterin haben ...

... dann sind wir angekommen in einer Politik der Verkehrswende. Das zumindest findet eine Neu-Berlinerin, die aus Amsterdam stammt.

Floris Beemster schreibt in Causa.Tagesspiegel, dass sie, als sie aus Amsterdam nach Berlin kam, gleich merkte: Das Auto ist der absolute Herrscher im Verkehr. "Es gibt so ein komisches Verhalten im Verkehr und eine von Machismo geprägte Hierarchie. Für Radfahrer gibt es wenig Platz, sie werden oft beschimpft und selten geschützt. Über Fußgänger wird überhaupt nicht geredet."

28. April 2018

Fahrradunfall am Olgaeck - Polizei sucht Zeug/innen

Gestern wurde ich Zeugin eines schweren Unfalls zwischen einer Radfahrerin und einem Auto. 

Es geschah kurz nach zehn auf der Kreuzung Olgastr./Charlottenstraße. Die Ampeln waren ausgefallen, die Polizei regelte den Verkehr.
(Hier die Pressemeldung der Polizei von gestern.) Die Radlerin hatte von der Polizei das Go bekommen und fuhr los (hinter ihr Autos, dann ich auf dem Fahrrad). Sie fuhr im Vertrauen darauf, dass Autofahrer sich an die Regeln halten. Ein Taxifahrer, der von oben (aus Richtung Degerloch) herab kam, hielt nicht und erwischte die Radlerin voll auf der linken Fahrspur. Zum Glück war die Polizei schon da und kümmerte sich sofort.

27. April 2018

Degerloch im Dornröschenschlaf

Die Epplestraße in Degerloch ist nicht gut für Fußgänger/innen und Radfahrende.

Sie ist das Konsumzentrum und Aufenthaltszentrum Degerlochs, aber sie tut gar nichts dafür, dass sich Fußgänger/innen und Radfahrende wohl fühlen. Sie gibt nur kostenlose Parkscheine für eine halbe Stunde aus.

Radler/innen kennt man in Degerloch eher nicht. Außer Radbügeln gegen auf dem Gehweg parkende Autos und Radpiktogrammen auf der Busspur hat man gar keine Radinfrastruktur  eingerichtet. Das große Manko dabei: Auch für Radfahrende ist die Epplestraße Einbahnstraße Richtung Albplatz.

26. April 2018

Zur Sache Baden-Württemberg: Radfahren

Der SWR  beschäftigt sich heute Abend im dritten Fernsehprogramm mit dem Thema Radfahren, nicht nur in Stuttgart, sondern in ganz Baden-Württemberg. 

Ich bekam eine Anfrage zum Thema "Kampfradler" und wurde ausgiebig befragt, ob das Verletzen von Regeln Radfahrenden gestattet sein dürfe oder eben nicht. Ich habe versucht zu sagen, dass viele von uns Radfahrenden häufig mit zitternden Knien am Straßenrand stehen und denken: Da hätte ich auch tot sein können. Das Problem sind nicht die Radfahrenden, auch wenn Fußgänger und Autofahrer sie gern problematisieren, sondern die mangelhafte Radinfrastruktur, die gerade in Stuttgart die Radler hin und her schiebt zwischen Radstreifen, Gehweg und Fahrbahn, an Kreuzungen keine radgerechten Lösungen anbietet und die Hauptradroute 1 durch den Schlossgarten gelegt hat, wo sich Radler unter Fußgänger mischen müssen.

25. April 2018

Radeln im Vertrauen auf Regeln kann tödlich sein

Zu den grauenvollsten Unfällen gehören jene, bei denen ein abbiegender Lkw-Fahrer ein Kind auf dem Fahrrad überfährt. Immer, wenn das passiert, stelle ich mir die Frage, ob wir es uns leisten können, unsere Kinder nicht vor dem Autoverkehr zu schützen.

Diese Unfälle passieren genau dort, wo Radfahrende sich absolut regelkonform verhalten, nämlich dann, wenn sie auf einem Radweg an einer Kreuzung Grün bekommen, zusammen mit den Fußgänger/innen, und losfahren. Im Vertrauen darauf, dass der Autofahrer seine Verantwortung wahrnimmt und guckt, bevor er rechts abbiegt. Diese Unfälle gehen mit schwersten Verletzungen für den Radler einher, nicht aber für den Autofahrer, sie enden oft sogar tödlich. Und die Unfallfahrer werden nicht einmal sonderlich streng bestraft.  Der ADFC und ich auch haben die diesjährigen Unfälle mal gezählt. Ich habe 16 gefunden. Unter den Opfern sind mehr Frauen als Männer.

23. April 2018

Kriegsrhetorik gefährdet Radfahrer

Wir haben uns angewöhnt, die Konflikte zwischen Auto- und Radverkehr als Krieg zu beschreiben. Das rechtfertigt gewissermaßen unser Verhalten.

Ist der andere mein Feind, dann darf ich zur Selbstverteidigung greifen. Ich darf mich gewissermaßen in eine aggressive Grundhaltung bringen und dann gewalttätig und strafend verhalten.

Opfer sind in jedem Krieg die Schwächeren. Also die Radfahrer. In Deutschland stirbt alle 22 Stunden ein Radfahrer, schreibt Thomas Hummel in der Süddeutschen Zeitung, der ein Interview mit Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer geführt hat. Alle 36 Sekunden wird einer schwer verletzt. Wir haben offenbar entschieden, unsere Verkehrstoten stumm hinzunehmen, sagt Brockmann. Dieselbe Süddeutsche Zeitung lässt aber auch einen Autor Radfahrende als "Strampelnazis" titulieren.

22. April 2018

Per Rad nach Asien

Meine Ruderkollegin Veronika hat sich aufs Fahrrad gesetzt und fährt mit ihrem Mann nach Kasachstan.

Das Foto zeigt beide mit den Visen in den Händen. Veronika hat einen Blog eingerichtet, dem man folgen kann, wenn man will. Los ging es am eisigen und verregneten Ostersonntag. Inzwischen dürfte das Wetter für die beiden besser geworden sein.

Ich wüsche ihr eine gute Reise.




21. April 2018

Stuttgart hat einen Radentscheid

Die Gruppe Zweirat und ihr Sprecher Thejs Lucas haben am vergangen Dienstag der Öffentlichkeit ihr Vorhaben vorgestellt. Auch Stuttgart wird wahrscheinlich einen Radentscheid bekommen.

Es geht um Sicherheit für alle (auch Kinder, Mobilitätseingeschränkte und Ältere), um gute Alltagsrouten, Pflege der Radwege, Öffentlichkeitsarbeit, geeignetes Personal und Radabstellanlagen. Hier die Internetseite.

Untersdchriften werden ab Ende Mai gesammelt. Es geht  darum, 20.000 Unterschriften zu sammeln, um den Volksentscheid beantragen zu können. Wer selber Unterschriften sammeln will, melde sich beim Radentscheid: hallo@radentscheid-stuttgart.de

20. April 2018

Radfahren zwischen Zukunft und Gegenwart

Endlich mal ein echt sachkundiger Artikel übers Radfahren in Stuttgart und Esslingen. Umfangreich recherchiert und mit vielen gesprochen hat Dietrich Heißenbüttel für seinen Artikel "Schöner Radeln in ferner Zukunft" für Kontext. 

Da fährt einer Rad und analysiert unaufgeregt und mit radpolitischem Verstand die Realität. Begleitet wird der Artikel von Fotos von Joachim E. Röttgers, die tatsächlich auch passen und zeigen, was sie zeigen sollen. Heißenbüttel richtet den Blick auf die Infrastruktur zwischen Zukunftsreden und Realität. Sie ist ja da, aber sie ist lückenhaft und fällt auch mal kurz einer Umleitung für Autos zum Opfer wie die Tübinger Straße im Sommer.

19. April 2018

Das stylische Stuttgarter Fahrrad von Kruschhausen

Da bastelt einer und nach zwei Jahren ist der Prototyp eines eleganten Klapprads fertig. Und weil der Konstrukteur, Tobias Kruschhausen, in Stuttgart lebt, konnte ich mich mit ihm treffen und das Teil Probe fahren. 

Tobias kam mit der U-Bahn zum Marienplatz und hat vor meinen Augen das Fahrrad in Sekunden aus dem Transportmodus in den Fahrmodus gebracht. Tobias Kruschausen ist Produktdesigner und hat sich mit diesem Projekt selbstständig gemacht. Er möchte das Fahrrad  produzieren und sammelt dafür über Startnex Geld. Das Fiiz von Kruschhausen Cycles besteht aus zwei Teilen, die zusammengefügt einen super stabilen zweifarbigen Diamantrahmen bilden und sich wie ein urbanes Sportrad fährt. Ziemlich cool!

17. April 2018

Die Fahrradstraße hat verloren

Die Fahrradstraße Tübinger Straße wird im Sommer für sechs Wochen zwischen Cotta-Straße und Feinstraße für den Umleitungs-Autoverkehr freigegeben, den die Sanierung am Österreichischen Platz erzeugt.

Es bleibt beim ursprünglichen Konzept. Im UTA, dem zuständigen Ausschuss im Gemeinderat, hat das Ordnungsamt, das sich viele Gedanken gemacht, viele Vorschläge erwogen und uns lange zugehört hat, klargestellt, dass egal, was wir wünschen, Sicherheitsaspekte Vorrang haben und das Ordnungsamt hier entscheidet. Die Anträge von Grünen und SÖSLi-Plus, die Sperre an der Feinstraße beizubehalten, wurde mit 6 zu 8 von den anderen Parteien (CDU, SPD, Freie Wähler, FDP und Ultrarechts) überdies abgelehnt. Aber auch, wenn es anders ausgegangen wäre, es hätte nichts geändert.
Das bedeutet:

Musik und Wein anstelle von Radfahrern

Mehrere Wochenenden lang sind Radfahrende am Rosensteintunnel um dieses Schild herumgefahren. Vor allem am Wochenende wird es hier eng, weil sich viele Radler entgegenkommen. 

Vermutlich steht das Schild immer noch. Mal sehen, wie lange. Um es ganz klar zu sagen: Werbeplakate dürfen nicht so aufgestellt sein, dass sie den Verkehr behindern. Aber Radfahrende sind ja geduldige Hindernis-Umfahrer. Mit denen kann man alles machen. Gell?

16. April 2018

So beschenken wir Radler den Autoverkehr

Der Autoverkehr kostet die Kommunen das Dreifache des Öffentlichen Nahverkehrs und der Radverkehr bekommt die geringsten Zuschüsse. 

Das ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit über die Kosten von Mobilität für den Steuerzahler, die der Kasseler Verkehrswissenschaftler Carsten Sommer bereits 2015 unternommen hat. Er liefert zugleich eine Grundlage für die Berechnung der realen Kosten in jeder einzelnen Stadt für die verschiedenen Verkehrsarten. Wird ein Radweg gebaut, redet die Öffentlichkeit vor allem über die Kosten. Auch der Öffentliche Nahverkehr wird bei uns in der Regel als Kostenfaktor wahrgenommen, doch die  eigentlichen Kosten werden von Autos und Lastwagen verursacht, wobei die Schäden durch den Lkw-Verkehr für die Gemeinschaft am teuersten sind. Das wissen wir eigentlich schon lange.

14. April 2018

Alte Weinsteige - mehr Kontrollen sollen den illegalen Autoverkehr verringern

Am vergangen Dienstag hat der Bezirksbeirat Süd einen Antrag der Grünen diskutiert, die Alte Weinsteige wirkungsvoller als bisher vor Schleichverkehr und rechtswidrig hinunter fahrenden Autos zu schützen. 

Den Grünen ging es dabei nicht nur um die Ruhe der Anwohner, sondern auch um mehr Schutz der Radfahrenden, die von rechtswidrig herab kommenden Autofahrer/innen gerne mal bedrängt, ausgebremst, ins Kiesbett der Zacke gekippt oder angeschrieen werden, sie sollten doch gefälligst auf dem Gehweg hoch radeln. Der Bezirksvorsteher las vor der Diskussion eine Mitteilung der Stadtverwaltung vor, die besagte, man wolle verstärkt kontrollieren. Aus einer kontroversen Debatte ging dann, wie ich mir von einem Teilnehmer habe berichten lassen, der einstimmige Beschluss des Bezirksbeirats hervor, man wolle der Verwaltung drei Monate Zeit geben, mit Hilfe verstärkter Kontrollen das Verbot der Runterfahrt und das der Bergauffahrt am Nachmittag für Autofahrer durchzusetzen und dann zu berichten, gegebenenfalls auch mit Vorschlägen, wie die Verkehrsregeln ansonsten wirkungsvoll durchgesetzt werden können.

13. April 2018

Wie genau zählen die Fahrrad-Zählstellen?

Gestern war Streik bei den Straßenbahnen. Wie also zur Arbeit und in die Stadt kommen? In der Tat waren gestern viele mit dem Fahrrad unterwegs, die sonst nicht radeln. 

Die Reihe der Radler/innen auf der König-Karls--Brücke war beeindruckend, erzählen mir diejenigen, die dort gefahren sind. Blogleser Dirk hat mir geschrieben: Um 7:15 hatten  bereits 500 Radler die Zählstelle passiert, eine Stunde später waren es schon 1.100 Radler, die gezählt worden waren. Entlang der Hauptradroute 1 "war es ein bisschen wie in Amsterdam", so viele Radler waren unterwegs. Allerdings wurden vermutlich nicht alle an den Zählstellen erfasst. Auch das hat Dirk beobachtet.

12. April 2018

Ups!

Schön, wir haben ein Radnetz und zeigen es auch. Die kleinen Wegweiser ploppen gerade an vielen Stellen auf. 

Vom Radweg Holzstraße rechts abbiegen, das klappt (zweites Foto). 

Allerdings wer auch immer die Schablone auf die Marktstraße gelegt hat, muss sofort kapiert haben, dass Radfahrer hier ja gar nicht links abbiegen dürfen, der durchgezogen Linie wegen. Also schickt er sie nach rechts. Doch wohin? Der Gehweg ist nicht freigegeben, bleibt nur die Fahrbahn. Die ist aber nicht Radnetz.
Die Hauptradroute 1 geht hier jedenfalls nicht nach rechts, sondern nach links. 

10. April 2018

Neue Gesetze fürs Radfahren sind möglich

Luxemburg hat einige Verkehrsregeln geändert, damit Radfahrende sicherer und bequemer unterwegs sein können. 

Das berichtet das Tagblatt Luxemburg. Dem Bericht zufolge will man die Unfallzahlen senken und hat sich zu diesem Zweck die Gesetzgebung in acht europäischen Ländern angeschaut, darunter die Niederlande und Dänemark, aber auch Deutschland. Von uns allerdings dürfte man da nicht sonderlich viel gelernt haben. 

Zu den interessantesten Änderungen gehört: 
  • Autofahrer müssen 1,5 Meter Überholabstand zu Radfahrenden halten, was bedeutet, dass sie beim Überholen eines Radlers auf die Gegenfahrbahn fahren müssen. 
  • Folgerichtig ist es in Luxemburg ab 1. Mai erlaubt, nebeneinander zu radeln. Weil es Radfahrer/innen vor knappem Überholen schützt.  

8. April 2018

Mehr Fahrradabstellplätze machen Kreuzungen sicherer

Der ADFC Berlin schlägt vor, Kreuzungen in Wohngebieten sicherer zu machen, indem man sie mit Fahrradstellplätzen ausrüstet. 

Oft sind Gehwegecken zugeparkt. Fußgänger, vor allem solche mit Kinderwagen, kommen nicht mehr über die Straße. Wir erinnern uns an die eigepackten Gehwegparker, die viel Presseaufmerksamkeit bekommen haben. Aber Einzelaktionen können nicht die Lösung des Problems sein. Man könnte auch die Kreuzungen so verändern, dass Autos nicht mehr auf Ecken abgestellt werden können. Und da helfen Radabstellanlagen.

Der Vorschlag lautet: Gehwege im Kreuzungsbereich vorziehen, abpollern und mit Radabstellanlagen ausrüsten.

6. April 2018

Fahrradlichter und Irrlichter

Zugegeben, derzeit regen wir uns lieber  über Radfaherende auf, die bei Dunkelheit ohne Licht fahren. Aber zunehmend ärgern wir uns auch über Fahrradscheinwerfer, die Fußgänger und entgegenkommende Radfahrer blenden. 

Heute soll mal von der Fahrradbeleuchtung die Rede sein, nicht so von denen, die unbeleuchtet fahren, was falsch und gefährlich ist. Mir hat jemand erzählt, sie habe jetzt ein Fahrrad mit Fernlicht und Lichthupe. Ich habe mich auf die Suche nach Fahrradlampen gemacht, bei denen man ein Fernlicht zu- und abschalten kann, und bin da gar nicht so fündig geworden. Es gibt Lampen, die man in zwei Stufen hell schalten kann. Praktisch ist das, wenn der Schalter auch am Lenker ist und zwar so, dass man die Hand nicht vom Griff lösen muss. Da fängt das Problem schon an. Andererseits fahren manche durch finstere Wälder und da ist es gut, wenn man weit voraus blicken kann. Sobald einem einer entgegenkommt, möchte man aber abblenden. Gefunden hab ich immerhin die Supernova M99, die auch gleich gut 400 Euro kostet und den Eurobike Award 2017 gewonnen hat.

4. April 2018

Probier's mal aus!

Es würde klappen. Wenn Unternehmen ihren Angestellten ein Pedelec zur Verfügung stellen, steigt die Hälfte aufs Fahrrad um. 
Das hat einem Bericht von SWR 2 zufolge ein Test des Difu mit Berliner Unternehmen ergeben. Und selbst, wenn es nur ein Drittel wäre oder ein Viertel, so wäre der morgendliche Berufsverkehr in Stuttgart um 25 bis 33 Prozent entlastet. Das ist irre viel. Wobei wir in Stuttgart durchaus einige Fragen lösen müssten. Zum Beispiel, wo stellen Pedelec-Nutzer im Westen oder Osten oder Süden die teuren Fahrräder nachts hin, wenn sie keine Garage oder keinen halbwegs sicheren Hinterhof haben? Und wie schaffen wir Vertrauen in unsere Radinfrastruktur?

2. April 2018

Womit sich die Stabsstelle Fahrradverkehr beschäftigen könnte

Bundesverkehrsminister Scheuer hätte gerne gar keine Toten im Straßenverkehr mehr. Und er will eine Stabstelle für den Radverkehr einsetzen.

In verschiedenen Medien ist zu lesen, dass er meint: "... Insbesondere im städtischen Verkehr gibt es für Radfahrer gefährliche Situationen. Das Miteinander von Autos, Bussen und Fahrrädern funktioniert oft nicht gut." Nicht genannt hat er hier eines der gefährlichsten Fahrzeuge für Radfahrende, die Lastwagen. Erst vor knapp einer Woche hat in Leipzig ein LkW-Fahrer beim Rechtsabbiegen eine 31 Jahre junge Frau tot gefahren (Einzelheiten siehe unten).

Scheuer setzt zunächst einmal bei der Sicherheit auf technische Nachrüstung und digitale Vernetzung des Autoverkehrs. Bemerkenswert , dass er nicht schon mal medienwirksam eine Helmpflicht für Radler fordert und dass er erklärt, jeder Verkehrsteilnehmer müsse seinen ganz persönlichen Beitrag leisten, die Fahrer von Autos, Bussen, Lkw genauso wie Radfahrer und Fußgänger. Nehmen wir mal an, dass seine geplante Stabsstelle Radverkehr ihm weitere Ansatzpunkte verschafft.  Ich hätte hier schon mal ein paar Vorschläge für mehr Sicherheit von Radfahrenden im Stadtverkehr: